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Bis zur Verbandsneugründung im Herbst lenkt dieses Vorstandsteam die Geschicke: Bürgermeister Karl Schleid (vorne, links) wünschte Bernhard Heppel, Sigrid Kern und Klaus Stelzner (vorne, von links) sowie Josef Huber, Katharina Weindl und Michael Pöpperl (hinten, von links) gutes Gelingen. Foto: fam
Weichen für eine Neugründung im Herbst gestellt
Von Michael Falkinger
Dass sich der BDS Wirtschaftsverband Trostberg im Umbruch befindet und vor einem Neuanfang steht, hat sich spätestens im Herbst vergangenen Jahres angekündigt. Bereits im Sommer war der Erste Vorsitzende Wolfgang Faltus aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten; sein Vorgänger und Zweiter Vorsitzender Klaus Stelzner hatte kommissarisch die Leitung des BDS Wirtschaftsverbands übernommen. Im Herbst verteilte der Verband Fragebögen an seine Mitglieder, um herauszufinden, was sie wollen und ob ein Wirtschaftsverband überhaupt noch zeitgemäß sei.
[sam id=“8″ codes=“true“]Bei der Jahreshauptversammlung des BDS Wirtschaftsverbands im Hotel „Pfaubräu“ eröffnete Stelzner nun, wohin die Reise gehen wird. Der Wirtschaftsverband will sich vom BDS wieder trennen und sich im Herbst neu gründen. Die Mitglieder wählten die Vorstandschaft neu, die bis zur Gründungsversammlung die Geschicke des Verbands lenken soll. Klaus Stelzner ist Erster, Bernhard Heppel Zweiter Vorsitzender; beide sind Delegierte zu Versammlungen auf BDS-Landesebene. Katharina Weindl ist Schriftführerin des Trostberger Wirtschaftsverbands, Schatzmeisterin Sigrid Kern kümmert sich um die Finanzen. Die Kassenprüfung übernehmen die Revisoren Josef Huber und Michael Pöpperl.
Erleichterung und Zustimmung, sich vom BDS-Dachverband zu trennen, überwogen klar. Somit geht im Herbst eine Liaison zu Ende, die am 15. Juni 2009 begonnen hat. Damals hatten sich Wirtschaftsverband und Gewerbeverband zum BDS Wirtschaftsverband Trostberg zusammengeschlossen. Für wachsende Unzufriedenheit sorgten unter anderem die Mitgliedsbeiträge, die zum großen Teil an den Dachverband abfließen. Geld, das in den Augen der Mitglieder für Trostberg fehlt. BDS-Bezirksgeschäftsführer Christian M. Klotz gab Stelzner bei der Jahreshauptversammlung in puncto hohe Mitgliedsbeiträge zwar Recht, doch das Engagement des Dachverbands, bei seinen Mitgliedern für Zufriedenheit zu sorgen, koste eben Geld.
„Die Mitglieder akzeptieren’s nicht“, entgegnete Stelzner. Und der örtliche Verband müsse sich schon an seinen Mitgliedern orientieren. Die Mitgliederzahl ist auch ein Knackpunkt: In den vergangenen Jahren habe sie sich reduziert; derzeit gehören dem BDS Wirtschaftsverband 75 Mitglieder an. Vor wenigen Jahren seien es noch knapp 100 gewesen. Aus der Fragebogenaktion sei hervorgegangen, dass drei Viertel der Mitglieder mit dem Status quo unzufrieden sind – eine deutliche Ansage, die die Vorstandschaft zum Handeln zwang. Stelzner: „Das hat uns bewogen, aktiv zu werden.“
Nach vielen Diskussionen habe die Vorstandschaft entschieden: Sollte es beim Status quo bleiben, stellt sie sich für die Neuwahlen, die der Verband bei der Jahreshauptversammlung durchführen muss, nicht mehr zur Verfügung. So weit kam es jedoch nicht. Ab Herbst ist der Wirtschaftsverband wieder ein rein regionaler Verband, die Mitgliedsbeiträge bleiben am Ort. Stelzner rechnete – vereinfacht mit der Zahl von 50 Mitgliedern – vor. Derzeit zahlt ein Mitglied 160 Euro – ergibt bei 50 Mitgliedern 8.000 Euro. 66 Prozent der Beiträge fließen nach München: 5.280 Euro. Bleibt der komplette Beitrag – Stelzner rechnete hier mit 100 Euro pro Mitglied – in Trostberg, ergibt das eine Summe von 5.000 Euro, die der Verband am Ort einsetzen kann. Die Vorteile: Der Verband habe etwa doppelt so viel Geld als derzeit zur Verfügung, die Mitglieder zahlten 60 Euro weniger Beitrag, die Zufriedenheit steige. Für Veranstaltungen wie Nachtflohmarkt, orientalischer Basar, Auto- und Motorradausstellung sowie Oster- und Weihnachtsaktionen sowie für andere jährliche Aktivitäten, über die Katharina Weindl bei der Jahreshauptversammlung berichtete, bleibe damit mehr Geld.
Stelzner und Peter Wagner stellten klar, dass diese Entscheidung nicht bedeute, dass der Wirtschaftsverband gegen den BDS als überregionale Interessensvertretung ist. Wagner schloss nicht aus, dass eine ebenfalls neue BDS-Ortsgruppe dem künftigen Wirtschaftsverband eventuell als Partner zur Verfügung stehen kann. Es bestehe auch keine Verpflichtung, als Mitglied beim Wirtschaftsverband aus dem BDS auszutreten. Dem neuen Wirtschaftsverband empfahl er, sich für weitere Gruppen wie Hausbesitzer, Gastronomen, Anwälten und Freiberufler zu öffnen.
Mit deutlichen Worten appellierte Bürgermeister Karl Schleid an den Wirtschaftsverband, sich zusammen mit dem Rathaus für Trostberg einzusetzen, um die Stadt positiv und attraktiv zu gestalten. „Es geht nur gemeinsam.“ Er bat darum, den Wirtschaftsverband nicht nur als Veranstaltungs-Organisationsteam zu betrachten. Wenn eine Stadt zum Beispiel ein Gewerbegebiet wie in Waltersham entwickelt, sei eine Interessensvertretung wie der Wirtschaftsverband wichtig.
Der Bürgermeister lud zudem zu einer Informationsveranstaltung zur Stadtentwicklung ein, die am Samstag, 9. Mai, von 9.30 bis 14 Uhr im Postsaal stattfindet. Im Dialog mit Vertretern der Politik und Fachplanern besteht für die Bürger die Gelegenheit, neue Ideen und Visionen zu entwerfen, die in ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) einfließen.
(30. April 2015)
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