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Informierten über Möglichkeiten, Altenmarkt zu entlasten: Reinhold Schopf, Gisa Pauli und Arnulf Erler (von links) sehen Handlungsbedarf, wehren sich jedoch gegen den geplanten Aubergtunnel. Foto: fam
Umweltschutzverband lehnt Aubergtunnel weiterhin ab, schlägt aber andere Lösungen vor
Von Michael Falkinger
Bei einer Pressekonferenz im Trostberger Hotel „Pfaubräu“ haben die UVA-Vorsitzende Gisa Pauli, Reinhold Schopf von der IGGW und Arnulf Erler von der Arge B 304 ein Schreiben vorgestellt, das der Umweltschutzverband Alztal und Umgebung (UVA) an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geschrieben hat. Der Brief ist eine Reaktion auf das Treffen von Trostbergs Bürgermeister Karl Schleid (CSU), Altenmarkts Bürgermeister Stephan Bierschneider (CSU), dem Landtagsabgeordneten Klaus Steiner (CSU) mit dem Innenminister, bei dem sie forderten, das ruhende Verfahren am Verwaltungsgerichtshof zur UVA-Klage gegen den Aubergtunnel wieder aufzunehmen. Herrmann hatte zugesichert, sich dafür einzusetzen.
[sam id=“8″ codes=“true“]In dem Schreiben bekräftigt der UVA nochmals seine Absage an den Aubergtunnel, informiert jedoch auch über Möglichkeiten, Altenmarkt zu entlasten. Um hier das Problem des Nord-Süd-Verkehrs auf der B 299 zu lösen, bringt der UVA die Möglichkeit ins Spiel, die TS 1 zwischen Wiesmühl und der Nordostumfahrung Traunsteins zu ertüchtigen – auf bestandsorientierten Straßen. Dieser Lösungsansatz würde nach Ansicht des UVA nicht nur Altenmarkt, sondern auch Trostberg, Traunreut, Traunwalchen, St. Georgen und Palling entlasten. Zudem sieht der UVA in dieser Variante die Chance, im Vergleich zu den Planungen des Straßenbauamts Traunstein die Kosten für den ersten und den zweiten Bauabschnitt der Altenmarkter Ortsumfahrung in Höhe von rund 100 Millionen Euro wesentlich zu reduzieren. Der Aubergtunnel ist Teil des ersten Bauabschnitts. Aufgrund der „eklatanten Baukosten“ habe der Bundesrechnungshof bereits ein Prüfungsverfahren eingeleitet.
Um die Stauungen am Schneeweiseck in Altenmarkt bei der Einmündung der B 304 in die B 299 zu beseitigen, kann sich der UVA vorstellen, den Verkehr, der aus Richtung München kommt, westlich vor Altenmarkt in Richtung Trostberg abzuleiten. Dabei gelte es, den kurzen Streckenabschnitt Kirchberg-Viehhausen-Trostberg zu ertüchtigen. Mit dem Abschnitt Viehhausen-Trostberg soll dies noch 2015 geschehen – im Zuge des geplanten Gewerbegebiets Waltersham. Die Regierung von Oberbayern habe das dafür notwendige Budget bereits genehmigt.
Als Ziel des UVA bezeichnete Schopf, auf gleicher Höhe in die Diskussion einzusteigen. Bisher seien die Vorschläge des Verbands nicht aufgegriffen worden. Im Gegenteil: Verbale Attacken wie „Wenn Sie das wollen, meine Herren, müssen Sie klagen“ oder „Euch müsste man ans Schneeweiseck anbinden“ seien dem UVA entgegengeschlagen. Pauli forderte bei der Pressekonferenz, das Bemühen des Verbands um eine gemeinsame Lösung anzuerkennen. „Das hat aber leider nie geklappt.“ Die UVA-Vorsitzende betonte auch, dass der Umweltschutzverband zahlreiche Unterstützer habe und nicht – wie Politiker oft äußerten – in der Minderheit sei. Wer über eine Minderheit spricht, „ist entweder schlecht oder einseitig informiert“.
Sollte das Straßenbauamt Traunstein den Aubergtunnel realisieren, wäre laut UVA Altenmarkt der Verlierer. Denn die Regierung könne aufgrund von Finanzierungsstopps in der Verkehrspolitik keine konkreten Termine für Baubeginne nennen, sagte Erler. Auch das Landesamt für Umwelt habe das Bauvorhaben Aubergtunnel bereits abgelehnt. Denn: Es habe keinen Sinn, den ersten Bauabschnitt zu realisieren, wenn die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts nicht sicher ist.
Altenmarkt, Trostberg und auch Palling würden sich zu einem Verkehrsdrehkreuz entwickeln, fügte Pauli mit Blick auf die Verbindung München-Linz hinzu. Als Ziel des Straßenbauamts nannte Erler eine leistungsfähige Verbindung zwischen A 8 und A 94. Wenn dabei zufällig eine Ortsumfahrung herausspringt, sei es zwar schön, eine Garantie dafür gebe es jedoch nicht.
Pauli, Schopf und Erler betonten, Altenmarkt müsse entlastet werden. Es sei aber eine gemeinsame Lösung für Altenmarkt und die Nachbarkommunen erforderlich. Pauli: „Wir wollen weiterkämpfen, und wir wünschen, dass es zu einer Gesprächsrunde kommt.“
(12. März 2015)
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