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Kunstmeilen-Team

Stadtheimatpfleger Dr. Rainer Lihotzky, Anton Zeitlmayr, Bürgermeister Karl Schleid, Kulturamtsleiterin Monika Wiedl, Kunstmeilen-Initiator Werner Pink und Bernhard Unterauer, Geschäftsleiter der Stadt Trostberg, informierten im Rathaus über die Kunstmeile, die vom 11. bis 28. Juni in Trostberg stattfindet. Foto: fal

Eine ganze Stadt wird zur Galerie

Kunstmeile Trostberg ’15: Südbayerns größte Schau zeitgenössischer Kunst – 76 Künstler zeigen mehr als 200 Werke

Von Andreas Falkinger

Eine ganze Stadt wird zur Galerie – diese Vision hatte der Trostberger Künstlers Werner Pink vor etwa zwölf Jahren. Er stellte ein Team von Mitstreitern zusammen, überzeugte Kommunalpolitik und regionale Wirtschaft von seinem Konzept – und heuer findet bereits die sechste Ausgabe der  „Kunstmeile Trostberg“ statt. Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts entwickelte sich die Ausstellung zu Südbayerns größter Schau zeitgenössischer Kunst. Die Kunstmeile zeigt von Donnerstag, 11., bis Sonntag, 28. Juni, auf 1,6 Kilometern quer durch die Trostberger Altstadt Plastiken, Installationen, Grafiken und Gemälde.

[sam id=“8″ codes=“true“]„Für mich war es naheliegend, in der geografischen Mitte einer Region, die mit außergewöhnlichen Künstlern reich gesegnet ist, eine umfassende Kunstausstellung durchzuführen“, schilderte Pink beim Pressegespräch im großen Sitzungssaal des Rathauses seinen Ansatz für die Kunstmeile. Im Jahr 2005 war es so weit: Pink hatte Bürgermeister und Stadtrat von seiner Vision überzeugt. Waren es damals noch 40 Künstler, die sich an der Ausstellung beteiligten, ist diese Zahl mit den Jahren stetig angewachsen: In diesem Jahr zeigen 76 Kunstschaffende mehr als 200 Werke. Und längst ist die Kunstmeile nicht mehr Bühne ausschließlich für regionale Kunst: Die Künstler kommen aus ganz Deutschland, aus Österreich und Italien. Sogar ein Stahlbildhauer aus China war bereits in Trostberg vertreten.

Unter dem Einsatz Pinks und seiner Mitstreiter vom Kunstmeilen-Team entwickelte sich die Veranstaltung zu dem, was sie heute ist: zu einem attraktiven Schaufenster für den Standort Trostberg und die ganze Kulturregion. Nicht nur in der Kommunalpolitik ist die Kulturmeile als Standortfaktor angekommen, auch die Wirtschaft hat die Bedeutung von Kultur als Produktivkraft  für die kommunale Wertschöpfung erkannt. Nur so konnte aus der Kunstmeile Trostberg die größte Schau zeitgenössischer Kunst Südbayerns werden.

„Mit der Kunstmeile beweist die Stadt, dass eine harmonische Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Ehrenamtlichen möglich ist“, betonte Trostbergs 1. Bürgermeister Karl Schleid und verwies auf die zentrale Schaltstelle der Organisation, das Kulturamt. „Die tatkräftige Begleitung durch Kulturamtsleiterin Monika Wiedl tut uns allen gut. Da wissen wir, dass das Vorhaben von Erfolg gekrönt ist.“ Die Veranstaltung sei eine Attraktion im Chiemgau und weit darüber hinaus, die man in der Qualität sonst kaum finden könne. Schleid signalisierte beim Pressegespräch bereits die grundsätzliche Bereitschaft, auch eine Kunstmeile ’17 wieder aktiv zu unterstützen.

Der Kunstmeilen-Rundweg führt vom Atrium am Stadtmuseum über das Kulturzentrum Postsaal, Real- und Mittelschule vorbei am Stadtkino und über die Schulstraße und den Rosengarten zurück zum Atrium. Sie vermittelt einen Eindruck, welches künstlerische Potenzial in der Region vorhanden ist. Sie will möglichst vielen Menschen künstlerisches Schaffen nahebringen und einen Treffpunkt künstlerischer Interessen bilden. „Kunst soll nicht als etwas akademisch Abgehobenes, sondern als etwas mitten im täglichen Leben Be-Greifbares präsentiert werden“, sagte Stadtheimatpfleger und Kunstmeilen-Teammitglied Dr. Rainer Lihotzky.

Auch das Ziel, die Kunstmeile auch für die Jugend attraktiv zu gestalten, um diese an die Kunst heranzuführen, verfolgen die Organisatoren. Die Eingangshalle der Mittelschule präsentiert Schülerarbeiten aller Trostberger Schulen sowie aus dem benachbarten Oberösterreich und ist damit fester Kunstmeilen-Bestandteil. Mit dem Arbeitstitel „Migration – und Wir?“ soll auch für die Jugend ein Zeichen für ein uneingeschränktes Miteinander der Kulturen gesetzt werden. Die Schülerarbeiten werden am Mittwoch, 17. Juni, um 18 Uhr im Foyer der Mittelschule prämiert.

Die Hauptlast der Finanzierung trägt die Stadt Trostberg, unterstützt wird sie dabei vom Förderkreis der Wirtschaft, dem Bezirk Oberbayern, dem Landkreis Traunstein, der BASF, der AlzChem, der Energie Südbayern GmbH, der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost und der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein. Außerdem stellt die Energie AG Oberösterreich aus Riedersbach wieder zahlreiche Werke namhafter und überregional tätiger Künstler aus ihrem Museum für zeitgenössische Metallplastik zur Verfügung und sorgt für den kostenlosen Transport der Werke nach Trostberg.

Die Ausstellungsräume Atrium, Postsaal und Mittelschule sind täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet, an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr. Öffentliche Führungen sind für Freitag, 12., Freitag, 19., und Freitag, 26. Juni, jeweils ab 17 Uhr geplant. Treffpunkt ist der Postsaal; Anmeldung unter kultur@trostberg.de, Tel. 08621/801-39. Finissage ist am 28. Juni um 18 Uhr im Atrium am Stadtmuseum. Weitere Informationen gibt’s unter www.kunstmeile-trostberg.de.

Kunstmeilenteam stellt Ausstellungskatalog vor

Katalog zur Kunstmeile vorgestellt

Pünktlich zum Pressegespräch im Trostberger Rathaus ist der Kunstmeile-Katalog fertig geworden. Das Kunstmeilen-Team Anton Zeitlmyr, Werner Pink, Monika Wiedl und Dr. Rainer Lihotzky (von links; es fehlt Kulturreferent Ernst Schilder) stellten das 100-seitige Druckwerk im Atrium am Stadtmuseum vor. Jeder der 76 ausstellenden Künstler ist mit einem Farbbild von einer seiner Arbeiten vertreten und wird mit einem kurzen Lebenslauf vorgestellt. Ab sofort ist der hochwertige Katalog zur größten südostbayerischen Werkschau zeitgenössischer Kunst im Einwohnermeldeamt der Stadt Trostberg für sechs Euro erhältlich.

 

Die teilnehmenden Künstler

Peter Amler, Helga Bunk, Werner Pink, Erika Poech, Matthäus Rutkowski, Ulla Sünderhauf (alle aus Trostberg), Andreas Lorenz (Traunreut), Franz-Xaver Angerer (Inzell), Walter Angerer, Stefan Przibylla (beide aus Siegsdorf), Horst Beese (Sondermoning), Sigi Braun, Agnes Mayer, Alois M. Rieß (Traunstein), Wolfgang Hübner (Waging am See), Renate Kohl (Nußdorf im Chiemgau), Andreas Kuhnlein (Unterwössen), Sonny Leimer (Stein a.d. Traun), Carsten Lewerentz (Staudach-Egerndach), Alessia von Mallinckrodt (Hart bei Chieming), Georg Mayerhanser (Waldhausen), Gudrun Reubel (Fridolfing), John Schmitz (Peterskirchen), Agelinde Scholl (Wiesmühl bei Tittmoning), Helmut Sollinger (Altenmarkt), Herbert Stahl (Chieming), Markus Steidl (Taching am See), Hans Thurner (Obing), Anna Traunthaler (Schnaitsee), Hermann Wagner (Seeon), Ekkehard Wiegand (Palling), Liesbeth Wohrizek (Obing).

Andreas Antwerpen, Andreas Eschenbacher (beide Altötting), Erich Birner (Kirchweidach), Gitta Bless, Edeltraud Brown, Johann Plank (Garching/Alz), Hermann Böhm (Burghausen), Toni Eckert (Töging/Inn), Elisabeth Hausner (Neuötting), Alto Hien (Perach), Isa Jungblut (Reischach), Gernot Sorgner (Winhöring).

Stefan Birkel (Bad Reichenhall), Edmund Rilling (Freilassing).

Helmut Findeiß, Michael Fliegner (beide aus Mühldorf), Ute Lechner (Rechtmehring), Chistine Löw (Zangberg), Peter Schwenk, Christel Stenglin (beide aus Maitenbeth), Eduard Sommer (Niederbergkirchen).

Aneli Jungesblut (Breitbrunn am Chiemsee), Leonhard Krebs (Edling), Willy Reichert (Wasserburg), Hans Sagmeister (Samerberg), Wilhelm Zimmer (Schonstett).

Joseph Michael Neustifter (Eggenfelden), Remo Leghissa (Vilsbiburg), Dieter Schmidt (Sankt Englmar); Bela und Inge Schieszl (Blaustein, Alb-Donau-Kreis), Robert Kögel (Dreieich bei Frankfurt, Kreis Offenbach); aus Oberösterreich: Josef Baier (Leonding), Dietmar Gruber (Hohenzell), Harald Herkner (Lohnsburg), Walter Holzinger (Ried im Innkreis), Heidi Reil (Hochburg/Ach), Andreas Sagmeister, Anita Selinger (beide Raab im Innviertel); aus Salzburg: Hartwig Mülleitner, Gundi Schönswetter, Gerhard Schreder, Dr. Michaela Weihs; aus Wien: Rolf Laven.

  • Walter Angerer d.J.: "Die weiße Tischdecke", Acryl auf Leinwand

(12. Mai 2015)

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