Mensa muss abspecken
Die Mensa, die im so genannten Ruhehof der Heinrich-Braun-Mittelschule entstehen soll, muss ohne Außentreppe auskommen. Außerdem wird auf eine große Lüftungsanlage verzichtet, um Kosten zu sparen. Darauf haben sich die Stadträte in ihrer Sitzung geeinigt. Zudem erteilten sie der Stadtverwaltung den Auftrag, nach weiterem Einsparpotenzial zu suchen. Im Herbst hatte das Gremium beschlossen, am Teich im Ruhehof einen Glaspavillon mit Flachdach und Terrasse zu errichten. Die Mensa soll 15 Meter breit und 15 Meter lang und mit einem Glastrakt an das Schulhaus angeschlossen werden. Geplant sind Sitzplätze für maximal 80 Personen. In den Haushalt sind zunächst 1,7 Millionen Euro für die Mensa eingestellt worden – ausschließlich für die Architektur; für die Ausstattung des Baus sind weitere Ausgaben notwendig. Alexander Heide vom Stadtbauamt deutete an, dass die gesamte Maßnahme mehr als zwei Millionen Euro kosten wird.
Neues vom Dipfelscheißer
Warnung: Hier nutzen wir unseren Orgelpfeifer mal in eigener Sache. Aus selbsttherapeutischen Gründen. Weil’s uns stinkt. Die Stadt Trostberg hat beschlossen, der Heimatzeitung den Amtsblatt-Status zu entziehen und ein eigenes Amtsblatt rauszugeben. So weit, so gut. Dieses Blatt muss jemand machen – und wir wollten’s nicht nur, wir könnten’s auch. Gut, uns hatte die Verwaltung nicht auf dem Zettel. Weil wir so unbekannt sind. Wir arbeiten erst seit 22 Jahren im lokalen Zeitungsgeschäft, und das sowas von im Verborgenen. Ausschreibungsunterlagen an uns rausschicken, wo uns doch keiner kennt? Wer soll darauf kommen? Trotzdem haben wir davon erfahren und ein Angebot abgegeben. Den Zuschlag bekam aber ein Großverlag aus Höhr-Grenzhausen (Rheinland-Pfalz) mit Niederlassung in Marquartstein. Da sei gewährleistet, dass das Amtsblatt sicher rauskommt. Was nichts anderes heißt, dass wir kleinen Ortsansässigen das nicht gebacken kriegen. Das kommt einer Empfehlung, lieber zum Discounter als zum örtlichen Fachhändler zu gehen, gleich. Discounter sind toll, die haben Bestand. Siehe Schlecker.
Amtsblatt und neue Straßennamen
Der Stadtrat hat sich in seiner Sitzung mit dem Amtsblatt, das ab der Kalenderwoche 25 erscheinen soll, und mit neuen Straßennamen beschäftigt. Die Stadt Trostberg plant, Satzungen, Verordnungen und amtliche Bekanntmachungen künftig in einem eigenen Amtsblatt zu veröffentlichen. Ab Montag, 15. Juni, will das Rathaus das Amtsblatt herausbringen. Nachdem sich der Stadtrat bereits am 29. April in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Thema befasst hatte, stand es in der jüngsten Sitzung auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils, da für den Beschluss die Gründe für die Geheimhaltung weggefallen sind.
Zwei Gruppen für offene Ganztagsschule
Zwei Gruppen für die offene Ganztagsschule wird’s im kommenden Schuljahr an der Heinrich-Braun-Mittelschule in Trostberg geben. 26 Kinder und Jugendliche seien bereits angemeldet, teilte Bürgermeister Karl Schleid bei der Stadtratssitzung mit. Als Sachaufwandsträger beteiligt sich die Stadt Trostberg je angemeldeter und genehmigter Gruppe mit 5.000 Euro an den Kosten. Außerdem trägt sie den anfallenden Sachaufwand. „Die Einrichtung der beiden Gruppen ist für unseren Schulstandort eine absolute Notwendigkeit“, sagte Schleid. Dem entsprechenden Antrag stimmte der Stadtrat einhellig zu. Zu den angemeldeten Schülern gehören auch Kinder und Jugendliche, die weiterführende Schulen besuchen und im Anschluss an die Hortbetreuung während ihrer Grundschulzeit weiterhin die AWO-Ganztagseinrichtung an der Heinrich-Braun-Straße besuchen wollen. Für diese Kinder und Jugendlichen geben die Schulleitungen der weiterführenden Schulen die Aufsichts- und Weisungspflicht an die Mittelschule ab. Der Landkreis Traunstein beteiligt sich an den Kosten der Stadt im Verhältnis der Schüler der weiterführenden Schulen.
Mit Muslimen reden
Zahlreiche Interessenten haben an der Infoveranstaltung des Katholischen Kreisbildungswerks Traunstein in der Trostberger Moschee teilgenommen. Der Trostberger Türkisch-Islamische Kulturverein Sultan Mehmet Camii pflege stets Dialogbereitschaft, betonte der Vorsitzende Yusuf Cetin, der die Gäste stellvertretend für die Gemeinde begrüßte. Fatma Cekic führte die Besucher durch die Gebetsräume, in denen Imam Ahmed Cimen unter anderem den Gebetsruf anstimmte und aus einer Sure des Korans las. Für die Infoveranstaltung war Aykan Inan, DITIB-Dialogbeauftragter für Südbayern, aus München angereist. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der der Trostberger Türkisch-Islamische Kulturverein angeschlossen ist, ist die mitgliederstärkste islamische Organisation mit Sitz in Köln. Dem Trostberger Verein gehören etwa 120 Muslime an. Inan machte deutlich, was er unter Dialog zwischen den Religionen versteht: nicht über, sondern mit Muslimen zu reden. Chancen dazu biete der Trostberger Türkisch-Islamische Kulturverein genügend.
Zuschuss für einen „Hingucker“
Vor knapp zwei Jahren hatte die überregionale Tageszeitung „Die Welt“ unter dem Titel „Dem Verfall preisgegeben“ folgendermaßen über den Huberhof berichtet: „Es ist ein Traum von einem Bauernhof – mitten im nördlichen Chiemgau liegt der in den 1860er-Jahren entstandene ,Huberhof‘ am Ortsrand von Oberfeldkirchen. Noch bis 2004 befand sich der historische Vierseithof im Familienbesitz und wurde landwirtschaftlich genutzt. 300.000 Euro soll das Baudenkmal kosten, ohne erhebliche Sanierungs- und Renovierungskosten werden Käufer wohl nicht auskommen.“ Trotz der Denkmalschutzmaßnahmen standen zur Zeit des Berichts allein in Bayern mehr als 3.000 denkmalgeschützte Gebäude leer. Meist handle es sich um historische Wohnhäuser oder Bauernhöfe, „für die sich aufgrund ihrer Lage nur schwer Käufer finden lassen. Ein fataler Umstand, denn viele dieser Denkmäler sind ohnehin schon in schlechtem Zustand. Bleiben sie längere Zeit unbewohnt, schreitet der Verfall zumeist rasch voran“, schrieb die „Welt“ im August 2013. Dieses Schicksal ist vom „Huberhof“ inzwischen abgewendet: Einstimmig votierte der Bauausschuss der Stadt Trostberg in seiner jüngsten Sitzung dafür, im Zuge der Heimat- und Denkmalpflege mit 4.000 Euro mitzuhelfen, den Hof an der Gainhartinger Straße 1 zu sanieren.
Zaglberg-Arbeiten noch bis Ende August
Zwar haben sich die Kanalarbeiten am Zaglberg um etwa drei Wochen verschoben, da der Maßnahme die Kabelumlegung der Telekom in die Quere gekommen ist. Trotzdem will die Stadt Trostberg laut Helmut Schöttner vom Stadtbauamt die Frist einhalten. Seit Montag letzter Woche laufen die Arbeiten wieder; Ende August soll die Straße in Richtung Engertsham wieder befahrbar sein. Der Haushalt der Stadt sieht laut Schöttner fürs Legen des Kanals 987.000 Euro vor. Der Landkreis baut die TS 26 am Zaglberg auf einer Länge von 1,2 Kilometern aus. Bisher trugen die Arbeiter die Asphaltschichten ab und führten im Bereich des neuen Straßenverlaufs, der 50 Meter vom Bauernhof König abrückt und in einem weiten Bogen mit einem Radius von 110 Metern den Berg hinaufführt, die Erdarbeiten aus. Laut Landratsamt belaufen sich die Kosten auf etwa 1,25 Millionen Euro.
Auszeichnung für erfolgreiche Sportler
Bei der Sportlerehrung der Stadt Trostberg hat 1. Bürgermeister Karl Schleid 49 Sportler ausgezeichnet. Die Ehrung würdige aber nicht nur die guten Leistungen, die besten Plätze und die herausragenden Mannschaften, sondern sei auch ein Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, betonte Schleid. „Sie waren und sind Botschafter unserer Stadt, überall dort, wo Sie in Wettkämpfen oder Meisterschaften für Ihren Verein auftreten.“ Erstmals konnte der Bürgermeister wegen der geänderten Ehrenordnung der Stadt Trostberg möglich, auch Trostberger Sportler ehren, die für auswärtige Vereine starten. Acht Mal überreichte Schleid Sportmedaillen in Bronze samt Urkunden, dazu 20 Plaketten in Gold, sechs Plaketten in Silber sowie 15 Plaketten in Bronze. Was die Rahmenbedingungen für den Sport betreffe, sei auch die Stadt in der Pflicht. „Ich bin mir sehr sicher, dass die Sportler in und auf den Trostberger Sportplätzen und Sporteinrichtungen gute bis sehr gute Voraussetzungen finden. Mit den Möglichkeiten, die in Trostberg geboten sind, brauchen wir uns ganz sicher nicht zu verstecken“, sagte Schleid.
Außergewöhnliche Konzerte bei der Kunstmeile
Kunst sehen die Mitglieder des Kunstmeilen-Organisationsteam eher ganzheitlich. Deshalb wird bei Südbayerns größter Schau zeitgenössischer Kunst nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr bedient: Das Kunstmeilen-Rahmenprogramm bietet außergewöhnliche Konzerte an. Den Auftakt machen die Pianistin Prof. Chenny Gan und der Burghauser Autor Rupprecht Mayer. Die beiden haben ein Programm entwickelt, bei dem Gans teils spontane, teils konzipierte Musik ein kreatives Zusammenspiel mit kurzen Prosatexten entfaltet. Three Blue Guitars (Bild) kommen mit feinem Gitarrenspiel und mehrstimmigem Gesang ins Postsaal-Gewölbe und unterlegen das Ganze mit groovigen Cajónbeats. Selbstverständlich wird Heli Punzenberger mit originellen Anekdoten aus dem Leben eines vielgereisten Gitarrenvirtuosen durch das Programm führen. Der Bassist Henning Sieverts setzt im Stadtkino die leuchtende Farbigkeit des Blauen Reiters in leuchtende musikalische Farben um. „Henning Sieverts – Blauer Reiter“ ist auch visuell ein Erlebnis, denn die jeweiligen Gemälde werden per Beamer an die Wand geworfen. Sieverts wird begleitet von Johannes Enders, Hugo Siegmeth und Bastian Jütte. Im Atrium gestalten die Trommler, die sich zum Ensemble Jambo zusammengefunden haben, zusammen mit dem aus dem Senegal stammenden Ombre Diane wieder einen großartigen Trommelabend.
Die Kunstmeile kann kommen
Das Organisationsteam der Kunstmeile Trostberg ’15 ist hervorragend im Rennen: Die 76 Künstler sind ausgewählt, das Rahmenprogramm steht, das Kienberger F&W Druck- und Mediencenter hat den Ausstellungskatalog bereits angeliefert. „So entspannt war ich vor einer Kunstmeile noch nie“, sagte Initiator Werner Pink. „Was die Organisation betrifft, könnten wir morgen die Kunstmeile eröffnen.“ Bei einem Pressegespräch im großen Sitzungssaal des Rathauses stellte das Kunstmeilen-Team – Pink, Kulturamtsleiterin Monika Wiedl, Stadtheimatpfleger Dr. Rainer Lihotzky und der ehemalige Kulturreferent Anton Zeitlmayr sowie 1. Bürgermeister Karl Schleid die Kunstmeile ’15 vor, die von 11. bis 28. Juni stattfindet. Vernissage ist am 10. Juni im Postsaal. Die sechste Auflage der Ausstellung ist auch die bislang umfangreichste: Mehr als 200 Werke werden auf den 1,6 Kilometern zwischen Atrium, Postsaal, Real- und Mittelschule, Stadtkino, Schulstraße und Rosengarten zu sehen sein. Die Kunstmeile hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu Südbayerns größter Schau zeitgenössischer Kunst gemausert.
Gelungener Auftakt mit Appell an die Bürger
Mit 3,75 Millionen Euro an Zuschüssen sind in den vergangenen 30 Jahren öffentliche und private Sanierungsmaßnahmen gefördert worden: Altstadtsanierung, Bau eines Arkadengangs an der Traunsteiner Straße, Umbau des Atriums am Stadtmuseum, Generalsanierung des Postsaals, die neu gestaltete Heinrich-Braun-Straße, 51 private Maßnahmen und vieles mehr wurden mit Hilfe der Städtebauförderung und des Kommunalen Förderprogramms umgesetzt. Den Verantwortlichen im Rathaus ist klar, dass immer noch viel zu tun ist: Im Herbst 2015 soll ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für die Stadt Trostberg erscheinen und eine gemeinsame Richtung vorgeben. Bei der Infoveranstaltung im Postsaal diskutierten Vertreter der Stadtpolitik und Stadtverwaltung sowie die Architektinnen und Stadtplanerinnen Petra Schober und Barbara Hummel vom Unternehmen Schober Architekten aus München mit Bürgern über deren Anregungen und Wünsche.
„Auf geht’s! Neuer Schwung für Trostberg“
Bürger können beim Tag der Städtebauförderung am Samstag von 9.30 bis 14 Uhr im Postsaal unter anderem erfahren, was Sanierungsgebiete sind, bei welchen Förderprogrammen die Stadt Trostberg bereits dabei ist und wie es um das Wirtschaftsgutachten und das Energienutzungskonzept steht. Eine Ausstellung zu Trostbergs Stadtentwicklung zeigt mit einer historischen Karte aus dem 19. Jahrhundert, was sich seit der Zeit in der Altstadt verändert hat, Impressionen aus dem historischen Trostberg, was Stadtplanung ist, Auszüge aus der Chronik Trostbergs und mehr. Im Dialog mit Vertretern der Politik und Fachplanern besteht für die Bürger die Gelegenheit, Ideen und Visionen zu entwerfen, die in ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) einfließen. Damit sollen die Bürgerbeteiligung gestärkt und kommunale Projekte der Städtebauförderung präsentiert werden. Das ISEK für Trostberg wird voraussichtlich im Herbst 2015 erscheinen.
Wilde Zeiten im Postsaal
Volles Haus, ein hervorragend aufgelegter Kabarettist, drei Stunden Spaß ohne Reue: Bei seinem Heimspiel im Postsaal ist der Trostberger Stephan Zinner – auch bekannt als „die Katze von Eglsee“ – zu Hochform aufgelaufen. In seinem dritten Soloprogramm „Wilde Zeiten“ nimmt sich Zinner der mentalen Dampfdruckkochtöpfe an. Derer, die über kein Ventil verfügen und die’s irgendwann mal z’reißt. Diesen Zeitgenossen begegnet Zinner mit viel Gelassenheit. Und wenn er dann doch mal aus der Haut fährt, dann eher zurückhaltend, mit oberbayerischer, wenn nicht trostbergerischer Liberalitas. Ein großartiges Gastspiel, bei dem Zinner schauspielerte, rezitierte, Gitarren spielte, sang – und alles so gekonnt wie witzig.
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