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Liederbande der Musikschule Trostberg

„Schlittenfahrn: Aus der Bahn“: Die Liederbande der Musikschule wagt sich auch ohne Schnee auf die Piste. Fotos: fam

Knapp 140 Mitwirkende verzaubern ihr Publikum

Musikschule, Junge Buehne und Unterstufenchor der Realschule inszenieren im Postsaal Carl Orffs Weihnachtsgeschichte

Von Michael Falkinger

Von „so lieb“ über „großartig“ bis hin zu „wunderschön“ reichten die Komplimente, die die Besucher für das Weihnachtskonzert, das die Musikschule Trostberg im Postsaal inszeniert hatte, verteilten. Knapp 140 Protagonisten von der Musikschule, der Jungen Buehne und des Unterstufenchors der Realschule führten neben Weihnachtsliedern die Weihnachtsgeschichte von Carl Orff und Gunild Keetmann auf.  

[sam id=“8″ codes=“true“]Was soll man diesen Komplimenten noch hinzufügen? Sie treffen einfach zu. Einmal mehr zeigten die Mitwirkenden die Qualität des kulturellen Angebots. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Weihnachtsgeschichte unter der musikalischen Leitung von Musikschulleiter Hans Bruckner und unter der Regie von Simon Meyer von der Jungen Buehne den Postsaal gefüllt − damals für nur eine Aufführung. Dieses Mal gab es zwei Inszenierungen. Schon bei der ersten Aufführung des Abends waren so viele Zuschauer gekommen, dass einige von ihnen gebeten werden mussten, doch bitteschön mit der zweiten Vorlieb zu nehmen.

Es war 1948, als sich die Leiterin des Schulfunks beim Bayerischen Rundfunk, Annemarie Schambeck, von Carl Orff eine Musik wünschte, die von Kindern selbst musiziert werden kann. Dazu gehörte die Weihnachtsgeschichte, die Weihnachten 1948 mit dem Tölzer Knabenchor im Radio uraufgeführt wurde.

In Trostberg war es eine Mischung aus Kindern und Erwachsenen, die das Werk aufführte. Es konnte sich wieder sehen und natürlich auch hören lassen. So viele Akteure unter einen Hut zu bringen, ist eine beachtliche Leistung, denn es sind nun einmal nicht alles Profis, die viel Arbeit und Herzblut in die beiden Inszenierungen gesteckt haben. „Ohne bayrische Landschaft und Mundart hätte ich mir ein solches traditionsgebundenes Spiel nicht vorstellen können“, zitiert die Postsaal-Broschüre Carl Orff. Das haben schon mehrere Komponisten und Autoren versucht; nicht allen ist es gelungen, ohne in kitschige Gefilde zu versinken. Zwei schafften es auf jeden Fall: Ludwig Thoma mit seiner „Heiligen Nacht“ und eben Carl Orff mit seiner Weihnachtsgeschichte.

FacebookAlzhaus.inddMit viel Charme und Liebe zum Detail verzauberten Weihnachtschor, Streichorchester, Liederbande, Bläserbande, Bläserklasse, Darsteller und viele mehr. Dabei brachten sie die biblische Erzählung von Jesu Geburt mit einem Augenzwinkern dar – Schmunzeln und Lachen erlaubt. Es ist ja schließlich die Frohe Botschaft, von der die Hirten auf dem Feld als erstes erfahren. Ihnen obliegt es dann auch, diese Botschaft und die Geschehnisse zu kommentieren – inklusive der Reverenz der drei Weisen aus dem Morgenland samt ihrem Gefolge. Im Schauspiel-Ensemble wirkten übrigens zwei Flüchtlinge aus Eritrea mit. Damit waren die Inszenierungen sowohl generationen- als auch länderübergreifend.

Aber auch das Publikum war gefordert. Denn vor dem großen Bühnenwerk von Carl Orff durften die Besucher einige Weihnachtslieder mitsingen. Und – wie schon im vergangenen Jahr – musste Hans Bruckner keine Überzeugungsarbeit leisten. Gerne sangen die Besucher mit – und stimmten sich so auf das Weihnachtsfest ein.

 

(22. Dezember 2015)

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