Von der Klassik bis hin zur Moderne: Die Stadtkapelle Trostberg und das Jugendblasorchester der Musikschule – hier unter der Leitung von Sepp Maurer – spannten einen weiten musikalischen Bogen. Fotos: fam
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Konzert von Stadtkapelle und Jugendblasorchester – 1990 startete die Zusammenarbeit
Von Michael Falkinger
Ein stimmungsvolles Kirchenkonzert haben die Stadtkapelle Trostberg und das Jugendblasorchester der Musikschule in der Schwarzauer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gegeben. Dabei spannten die Instrumentalisten den Bogen von kirchlicher bis hin zu weltlicher Musik, von der Klassik bis hin zur Moderne.
[sam id=“8″ codes=“true“]Seit 1990 besteht das Jugendblasorchester der Musikschule in Zusammenarbeit mit der Stadtkapelle Trostberg. Ein Jahr darauf hatte die junge Bläsergruppe der Musikschule ihren ersten Auftritt beim Frühjahrskonzert der Stadtkapelle.
Das Pflänzchen, dass vor 25 Jahren eingesetzt worden ist, ist von Jahr zu Jahr größer geworden. Auch beim Kirchenkonzert in der Schwarzau zeigten Stadtkapelle und Jugendblasorchester unter der Leitung von Sepp Maurer und Jakob Wurm eine grundsolide Vorstellung. Würdevoll-feierlich starteten die Musiker mit der Vatikan-Hymne „Inno e Marcia Pontificale“ in den Konzertabend. Schon dieses erste Stück zeigte, dass sich die Akustik der Mariä-Himmelfahrts-Kirche bestens für Konzerte eignet. Die Pausen zwischen den Liedern würzte Christine Falterer von der Stadtkapelle mit Anekdoten und Texten, die zum Nachdenken anregten.
Ein Werk war der Heiligen Cäcilia gewidmet – der Patronin der Kirchenmusik, deren Gedenktag am 22. November war: Die Choralfantasie „Sankt Cäcilia“ präsentierte sich mal hoch emotional und dramatisch, mal bunt und harmonisch. Die Heilige Cäcilia wird zwar besonders mit dem Orgelspiel in Verbindung gebracht; doch die gelungene Interpretation von Stadtkapelle und Jugendblasorchester ließ das Fehlen der „Königin der Instrumente“ gänzlich in Vergessenheit geraten.
Ein Hauch von Bayreuth waberte bei der Opernouvertüre „Valhalla“ von James L. Hosay durch die Kirche – imposant wie die Walhalla in Donaustauf, wie Christine Falterer anmerkte. Und schon der majestätische Beginn erinnerte stark an Richard Wagner; es folgte dann auch prompt ein kurzes Zitat aus dessen „Ritt der Walküren“.
Weg von den klassisch gefärbten Werken ging es mit dem Antikriegs-Song „Leningrad“ aus dem Jahr 1989 von Billy Joel, der die Geschichte des Russen Viktor erzählt, der während des Kalten Kriegs erst in der Roten Armee dient, dann als Zirkusclown Kinder zum Lachen bringt.
Fast eine Punktlandung schafften Stadtkapelle und Jugendblasorchester mit „Autumn Leaves“ („Herbstblätter“) – Falterer: „Eine Komposition so bunt wie der Herbstwald.“ Denn nur wenige Stunden nach dem Konzert kam der Schnee, der das Ende des Herbsts einleitete.
Das Jugendblasorchester der Musikschule unter der Leitung von Jakob Wurm.
(24. November 2015)
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