Plädoyer für neapolitanische Lieder: Tenor Thomas Luckett war der Solist beim Konzert des Gesangvereins Trostberg. Foto: fam
Von der Kanzlei auf die Bühne
Ausgebildeter Anwalt Thomas Luckett begeistert als Tenor
Von Michael Falkinger
Die wolkenbruchartigen Regengüsse am Abend des Konzerts des Gesangvereins haben zwar nicht unbedingt dazu animiert, die eigenen vier Wände zu verlassen. Doch der Verein hat treue Fans, so dass sein Konzert im Postsaal unter der Leitung von Chordirektor Richard Kalahur dennoch sehr gut besucht war. Neben dem Salonorchester Traunsalon konnte der Gesangverein Thomas Luckett, Tenor an der Bayerischen Staatsoper in München, für die Soli verpflichten.
[sam id=“8″ codes=“true“] Mit weltbekannten Melodien und Evergreens aus der Schlagerwelt sowie neapolitanischen Liedern trafen der Chor des Gesangvereins, das Salonorchester und der Solist den Geschmack des Publikums und traten dabei wieder als drei gleichberechtigte Komponenten auf. Die Mischung aus Hobby-Sänger und Profis ist seit vielen Jahren das erfolgreiche Konzept des Gesangvereins, das auch dieses Mal wieder aufging.
So bot das Salonorchester mit Instrumentalstücken wie dem Schlager „Bel Ami“ von Theo Mackeben oder dem Jazzstandard „Petit Fleur“ von Sidney Bechet mit der markanten Klarinette, den „Chris Barber’s Jazz Band“ bekannt gemacht hat, für beste Unterhaltung. Der Chor brachte mit Werken wie der Pop-Ballade „Bist du einsam heut Nacht“ von Lou Handman, dessen englische Fassung „Are You Lonesome Tonight?“ unter anderem auch von Elvis Presly gesungen worden ist, das Publikum teilweise dazu, mitzusummen. Mit Vangelis’ „Conquest Of Paradise“ aus dem Film „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ überquerten die Sänger den großen Teich und entdeckten Amerika. Mit dem „Kriminal-Tango“, den das Hazy-Osterwald-Sextett bekannt gemacht hat, begaben sie sich ins zwielichtige Milieu.
Doch keine Gefahr, stand ihnen doch mit Luckett ein ausgebildeter Rechtsbeistand zur Seite: Vor seinem Wechsel in den Gesang ist er mehrere Jahre in München als Anwalt tätig gewesen. Unter anderem mit „O sole mio“ von Eduardo Di Capua und „Core ’ngrato“ von Salvatore Cardillo lieferte der Tenor feurige Plädoyers für die neapolitanischen Lieder, die in „Funiculì, Funiculà“ von Luigi Denza gipfelten – im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Stück wurde 1880 anlässlich der Eröffnung der Standseilbahn auf den Vesuv komponiert.
Die Konzerte des Gesangvereins bieten stets auch die Gelegenheit Mitglieder zu werben. Wer Lust verspürt, zu singen, kann zur unverbindlichen Probe vorbeikommen. Geprobt wird montags außerhalb der Ferien um 20 Uhr im Musiksaal des Hertzhaimer-Gymnasiums. Infos gibt’s bei Hildegard Mayer, Tel. 08621/ 62862.
(3. August 2016)
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