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Hartmund Pradel und Dr. Rainer Lihotzky bei der Vernissage

Dr. Rainer Lihotzky vom Museums-Team begrüßte Hartmund Pradel (links) zum dritten Mal als Aussteller im Atrium. Auf unserem Bild präsentiert Pradel ein Gemälde mit der Baumburg und der Altenmarkter Pfarrkirche. Der Künstler will es dem Altenmarkter Heimatmuseum als Leihgabe überlassen. Foto: fam

„Überreich gestaltete Gemäldelandschaft“

Hartmund Pradel stellt bis Sonntag, 29. März, Werke im Atrium aus

Von Michael Falkinger

Zwei Mal bereits hatte der Maler Hartmund Pradel in Ausstellungen im Atrium am Stadtmuseum seine Werke gezeigt; ein Gemälde mit einer Trostberger Stadtansicht ist bereits im Besitz des Stadtmuseums. Derzeit stellt der Maler aus Kirchham ein drittes Mal im Atrium aus. Knapp 70 Gemälde sind zu sehen. 80 Prozent davon sind neu, sagte Pradel. Dabei zeigt der Künstler nicht nur Ortsansichten von Trostberg, Wasserburg, Altenmarkt oder Kirchham; im Repertoire finden sich sowohl Sakrales wie den gekreuzigten Christus als auch Akte.

[sam id=“8″ codes=“true“]„Pradel liebt die Farben in ihrer Intensität, und er spielt sie kompromisslos gegeneinander aus“, sagte Dr. Rainer Lihotzky vom Museums-Team bei der Vernissage. Dies führe manchmal zu einer farblichen Lautstärke, wie sie in Kinderzeichnungen vorkommen kann. Auch die perspektivischen Blickwinkel erinnerten gelegentlich an kindliches Raumempfinden. „Deswegen aber von naiver Malerei zu sprechen, wäre zu kurz gegriffen.“

Lihotzky bezeichnete Pradels Malerei als Ausdruck dessen Seelenlebens, als Outen dessen Unruhegeists. „Ich glaube, sein Malen ist so etwas wie ein Befreiungsschlag“, erklärte Lihotzky. „Sein Lebenslauf ist nicht gerade mit einem Lineal gezeichnet“, fügte er mit Blick auf die Schicksalsschläge in Pradels Leben und Gesundheit hin.

Pradel erfasse entweder das als Blickfang gewählte Objekt als Zentrum, lasse es frei stehen und drapiere alles Übrige darum herum, oder er nehme das Gesamtbild und zerlege es mosaiksteinartig in seine Bestandteile, deutete Lihotzky die Methoden des Künstlers. So sei zum Beispiel bei den Stadt- und Gebäudeansichten das Typische erfasst, und die Orte ließen sich erkennen. Aber: „Pradel abstrahiert und konkretisiert zugleich.“ Charakteristische Kirchtürme würden zu Leuchttürmen, Fenster zu Augen im Gemäuer.

Lihotzky attestierte der Ausstellung, eine farbenfrohe und in der Motivauswahl überreich gestaltete Gemäldelandschaft zu sein. Noch bis Sonntag, 29. März, können sich Kunstinteressierte Pradels Gemälde im Atrium am Stadtmuseum ansehen. Die Ausstellung ist täglich von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Abstraktion im Konkreten: Eine Besprechung der Ausstellung finden Sie hier.

(23. März 2015)

 

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