Führung durch die Gebetsräume: Fatma Cekic (4. von links) zeigte den Besuchern die Moschee. Imam Ahmed Cimen (5. von rechts) stimmte später einen Gebetsruf an. Fotos: fam
Über den Islam informiert
Leitungskräfte des Diakonischen Werks Traunstein in der Moschee zu Gast
Von Michael Falkinger
„Arbeit mit Muslimen“ lautete das Motto eines Studientags, der etwa 35 Leitungskräfte des Diakonischen Werks Traunstein nach Trostberg in die Moschee des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Sultan Mehmet Camii an die Dr.-Albert-Frank-Straße 5 geführt hat. Das Diakonische Werk Traunstein ist in den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land tätig und begleitet mit ihren Diensten Menschen vom Kleinkind- bis zum Seniorenalter.
[sam id=“8″ codes=“true“]Da das Diakonische Werk zunehmend in seinen Einrichtungen mit muslimischen Mitbürgern zusammenarbeitet und -lebt, wollten sich die Fachbereichsleiter mit Diakon Thomas Zugehör, geschäftsführender Vorsitzender des Diakonischen Werks, und seiner Stellvertreterin Margarete Winnichner über den Islam und dessen religiöse Rituale informieren. Dazu gehört die Waschung vor den fünf täglichen Gebeten.
Fatma Cekic von der Türkisch-Islamischen Gemeinde führte die Besucher durch die Gebetsräume. Dort hörten sie von Imam Ahmed Cimen einen Gebetsruf und eine Sure aus dem Koran, die Aykan Inan aus München, stellvertretender Vorstand der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion DITIB Südbayern, übersetzte.
Gemeinsam mit Inan und Yusuf Cetin, dem Vorsitzenden des Trostberger Türkisch-Islamischen Kulturvereins, diskutierten die Fachbereichsleiter über das Leben von Muslimen in Deutschland und in Bayern. Inan sagte, die bayerische Staatsregierung erkenne die türkisch-islamischen Vereine noch nicht als Glaubensgemeinschaft an. Das wirke sich auch auf finanzielle Förderungen aus, wie sie etwa die christlichen Kirchen erhalten. So müssten die Mitglieder der Trostberger Gemeinde ihr Vereinshaus selbst finanzieren und in Schuss halten.
Inan sagte, dass es auch im Islam unterschiedliche theologische Richtungen gebe. Noch vor etwa einem Jahr hätten türkischstämmige Muslime überwogen; durch die Ankunft von Flüchtlingen wandle sich dies. „Wir nehmen das als Bereicherung“, erklärte Inan. Ein Flüchtling könne sich auch als Imam engagieren, führte Inan fort. Denn: Jeder kann Imam sein.
Die Trostberger Gemeinde bietet neben Führungen durch das Vereinshaus regelmäßig Veranstaltungen für alle Bürger an: So plant die Gemeinde zum Beispiel für Sonntag, 22. Mai, wieder ein Kermesfest.
(30. Januar 2016)
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