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Platz für naturnahe Baumbestattung

Ein Platz für die naturnahe Baumbestattung: Auf der Wiesenfläche hinter den historischen Grabkreuzen links neben dem Weg zu den Gräberreihen  am Friedhofsweiher will die Stadt vorerst zwei bestehende  und drei neu zu pflanzende Bäume für diese Bestattungsform verwenden. Foto: fam

Stadt hat Friedhofskonzept überarbeitet

Auf vielfachem Wunsch aus der Bevölkerung soll künftig auch die naturnahe Baumbestattung möglich sein

Von Michael Falkinger

Die Stadt Trostberg führt auf ihrem Friedhof die naturnahe Baumbestattung ein. Bürger hatten bereits mehrfach entsprechende Wünsche geäußert. Die Verwaltung hat daher das Konzept für die städtischen Friedhöfe Trostberg und Deinting überarbeitet und die Satzung über das Friedhofs- und Bestattungswesen geändert. Ziel ist, die beiden Friedhöfe mit modernen, aktuell nachgefragten Bestattungsformen überlegt sowie mit Maß und Ziel zu gestalten. Dabei legt die Stadt auch auf die Vereinbarkeit der jeweiligen Bestattungsform mit kirchlichen Maßstäben einen hohen Stellenwert.

[sam id=“8″ codes=“true“]Alois Kellner, der Leiter des Bürgerbüros, stellte in der jüngsten Stadtratssitzung das überarbeitete Friedhofskonzept vor. Auf der Wiesenfläche hinter den historischen Grabkreuzen links neben dem Weg zu den Gräberreihen  am Friedhofsweiher will die Stadt vorerst zwei bestehende und drei neu zu pflanzende Bäume für die Baumbestattung verwenden. Die Kosten für die Baumbeschaffung liegen bei etwa 800 Euro zuzüglich der Bauhofleistungen für die Pflanzung.

Unter jedem der fünf Bäume sollen in einem Abstand von etwa drei Metern vom Baumstamm zwölf Urnenplätze entstehen. Für die Namen sowie Geburts- und Sterbedaten ordnet die Friedhofsverwaltung pro Baum drei Grabmale mit jeweils Platz für vier Aufschriften der Verstorbenen um den Baum an. Wird diese Bestattungsform gut angenommen, will die Stadt auch die Wiesenfläche rechts des Haupteingangs zwischen den Behindertenparkplätzen und der Urnenschnecke dafür verwenden und mit  geeigneten Bäumen aufforsten.

Ebenfalls hinter den historischen Grabkreuzen plant die Stadt eine gärtnerisch gestaltete und dauerhaft gepflegte, halbkreisförmige Gemeinschafts-Grabanlage mit 20 Urnenplätzen. Auf drei  im Halbkreis angeordneten Grabmalen sollen die Namen sowie das Geburts- und Sterbejahr der Verstorbenen stehen. Mit Bauhofleistungen in Höhe von etwa 3.000 Euro stellt die Stadt diese Gemeinschafts-Grabanlage her.

Orgelpfeifer Trostberg Friedhof SkulpturDie Firma Matthäus Rutkowski aus Altenmarkt erhält den Auftrag für 60 Liege-Steine für die Baumbestattung und für drei Stelen für die Gemeinschafts-Grabanlage. Die Auftragssumme beläuft sich auf brutto 23.866,64 Euro. Für das bestehende Urnen-Grabfeld rechts neben dem Weg zur Aussegnungshalle, dessen Gräber sich schneckenfömig nach dem eingebauten Granit-Einzeiler orientieren, hat die Stadt einen Rundweg entworfen, da Bürger schon mehrfach auf Probleme wie die schwierige Begehbarkeit des Rieselbelags, die  zu  geringe Aufstellfläche vor den Gräbern und das  nicht barrierefreie Höhenniveau hingewiesen hatten. Um diese Probleme zu entschärfen, will die Stadt eine befestigte Fläche schaffen, um den Aufstellbereich zu verbreitern, und einen niveaumäßig so flach wie möglich gehaltenen, befestigten Rundweg einrichten, durch den sich die Situation für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer erkennbar verbessert. Für Bauhofleistungen und Material rechnet  die Stadt mit etwa 5.000 Euro.

Als Blickfang und Sinnbild erhält die Urnen-Grabanlage die abstrakte Skulptur „Der Pilger“ von Alto Hien (Bild rechts). Das Werk des  Künstlers aus Perach im Landkreis Altötting ist aus der Trostberger Kunstmeile 2015 bekannt.

Laut neuer Satzung soll  die Bestattung ab sofort auch für auswärtige Personen ohne Bezug zur Stadt Trostberg ermöglicht werden. Die Ruhefrist bei Erdbestattung soll  künftig vereinheitlicht 15 Jahre betragen. Satzungen der Stadt Trostberg können im Internet unter  www.stadt-trostberg.de über den Link „Rathaus“ und weiter über „Satzungen“ abgerufen werden.

 (3. August 2015)

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