Samtweiche und ausdrucksstarke Stimme: Anna Leman schmeichelte sich schon mit ihrem ersten Song in die Ohren der Zuhörer. Foto: Christoph Loster
Mehr als nur ein Ersatz
Anna Leman und Alex Czinke bei der Jazz-Sonntagsmatinée im Stadtkino
Von Ulrike Brunnlechner
Eine Umbesetzung hat es bei der „Jazzmatinee am Sonntag“ im Stadtkino gegeben: Statt Sängerin Julia Fehenberger, die krankheitsbedingt absagen musste, und Gitarrist Stephan Kramer trat das Duo Anna Leman (Gesang) und Alex Czinke (Gitarre) im Foyer des Kinos auf. Die beiden waren mehr als ein Ersatz.
[sam id=“8″ codes=“true“]Leman schmeichelte sich mit ihrer samtweichen, ausdrucksstarken Stimme schon beim ersten Song in die Ohren der Zuhörer, und Alex Czinke war nicht nur ein musikalisch aufmerksamer Begleiter, sondern zeigte in seinen Soli, dass er ebenfalls nur so vor eigenen Ideen sprudelte. Wer denkt, die sanften, souligen Töne würden nur zu einer Abendveranstaltung passen, der irrt. Das Publikum genoss es, mit der mal träumerisch langsamen, dann wieder beschwingt fröhlichen Musik in den Sonntag zu starten.
Das Duo Leman & Czinke brachte neben interessanten, sehr melodiösen Eigenkompositionen auch fantastisch bearbeitete Songs wie „While My Guitar Gently Weeps“ von George Harrison oder „It’s Beautiful“ von Paolo Conte zu Gehör. Aufhorchen ließ auch die italienische Bossa Nova „Estate“, die auf unvergleichliche Art italienische Lebensfreude mit einem Schuss Melancholie kombinierte. Fast überflüssig zu sagen, dass das Publikum die beiden Musiker erst nach ein paar Zugaben gehen ließ und bedauerte, dass Leman ihre neueste CD „About Dreams“ nicht dabeihatte. Bleibt die Hoffnung, dass die beiden Künstler Trostberg einmal wieder einen musikalischen Besuch abstatten werden. Jeden dritten Sonntag im Monat veranstaltet der Verein Kulturkessel Trostberg mit dem Stadtkino Jazzmatinees. Die nächste findet am Sonntag, 17. April, um 11 Uhr statt. Musikalische Gäste sind Philipp Stauber (Gitarre) und Henning Sieverts (Kontrabass).
(7. April 2016)
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