Three Blue Guitars: Heli Punzenberger, Andreas Torwesten und Jakob Bruckner treten am 20. Juni im Postsaalgewölbe in Trostberg auf. Foto: fal
Kunstmeile setzt musikalische Akzente
Rahmenprogramm mit Chenny Gan & Rupprecht Mayer, Three Blue Guitars, Henning Sieverts und Ombre Diane
Von Andreas Falkinger
Mit dem Rahmenprogramm setzt die Kunstmeile ‘15 auch musikalische Akzente: Begleitet wird Südbayerns größte Kunstschau von außergewöhnlichen Konzerten – zu sehen und zu hören sein werden die Pianistin Prof. Chenny Gan mit Rupprecht Mayer, Three Blue Guitars, der Bassist Henning Sieverts mit seinem Ensemble sowie das Trommelensemble Jambo von Ombre Diane.
[sam id=“8″ codes=“true“]Zusammen mit dem Burghauser Autor Mayer hat Gan ein Programm entwickelt, bei dem ihre teils spontane, teils konzipierte Musik ein kreatives Zusammenspiel mit kurzen Prosatexten entfaltet und das sie am Freitag, 19. Juni, um 20 Uhr im Postsaal-Gewölbe vorstellt. Gan kam als Achtjährige aus China in die USA. Aus dem begabten Mädchen wurde eine promovierte Musikwissenschaftlerin. Heute ist sie Professorin für Klavierspiel am renommierten Wesleyan College in Georgia. Auftritte führten sie an viele Orte der Welt. Neben dem klassischen Repertoire hat sie sich mit ihrer Vorliebe für Crossover auch Jazz und Pop erobert. Die freie Improvisation ist eine weitere Stärke von Chenny Gan, die ihr bei der Pflege einer jetzt wieder aktuellen historischen Nische des Klavierspiels zugutekommt, der Stummfilm-Begleitung. Rupprecht Mayer stammt aus Marktschellenberg, studierte in München Sinologie und kehrte nach 20 Jahren in China wieder an die Salzach zurück. Neben der literarischen Übersetzung aus dem Chinesischen gelangte er bei seinem eigenen Schreiben zu charakteristischer, oft extrem kurzer Prosa, die von Satire und bizarrem Humor bis zu fast statischen, lyrisch anmutenden Stücken reicht, die ihre surrealistischen und expressionistischen Quellen nicht verleugnen.
Drei Gitarren, drei Stimmen, ein Cajón und Spaß an der eigenen Musik – mehr brauchen der Traunsteiner Heli Punzenberger, Jakob Bruckner und Andreas Torwesten nicht für jugendlich-frischen Unplugged-Sound, mit dem sie am Samstag, 20. Juni, um 20 Uhr ins Postsaal-Gewölbe kommen. Ihr Repertoire ist eine facettenreiche Mischung aus Evergreens und Instrumentaltiteln aus den Bereichen Pop, Blues, Rock, Latin und Jazz. Zeitlose Songs von den Beatles über Stevie Wonder bis hin zu Norah Jones werden individuell interpretiert, ohne dabei an Wiedererkennungswert zu verlieren. So mischen Three Blue Guitars feines Gitarrenspiel mit mehrstimmigem Gesang, unterlegt von groovigen Cajónbeats. Punzenberger führt mit originellen Anekdoten aus dem Leben eines vielgereisten Musikers durchs Programm.
„Ein Bild muss klingen und von einem inneren Glühen durchtränkt sein“, forderte Wassily Kandinsky. Vor 100 Jahren zettelte die Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ eine Revolution der Farben und der Abstraktion an – und das im beschaulichen Murnauer Voralpenland. Bassist Henning Sieverts setzt die leuchtende Farbigkeit des Blauen Reiters in leuchtende musikalische Farben um. Er hat bekannte und unbekannte „Blaue Reiter“-Bilder ausgewählt und zu jedem ein Stück komponiert. Sieverts ist ein vielfach ausgezeichneter Musiker und Komponist zwischen zeitgenössischem Jazz und Klassik. Seit 2003 produziert und moderiert er auch regelmäßig Jazzsendungen für den Bayerischen Rundfunk. „Henning Sieverts – Blauer Reiter“ ist auch visuell ein Erlebnis, denn die jeweiligen Gemälde werden per Beamer an die Wand geworfen. Sieverts wird begleitet von Johannes Enders (Saxofon, Flöte, Bassklarinette), Hugo Siegmeth (Saxofon, Klarinette) und Bastian Jütte (Schlagzeug). Farben-Klang und Klang-Farben werden bei der Jazz-Matinée am Sonntag, 21. Juni, um 11 Uhr im Stadtkino eins. Veranstalter sind das Stadtkino Trostberg und der Kulturkessel Trostberg e.V., die Matinée ist Teil der Chiemgauer Kulturtage.
Die Trommler, die sich zum Ensemble Jambo zusammengefunden haben und mit viel Engagement und Vergnügen den Trommelklang pflegen, gestalten zusammen mit dem aus dem Senegal stammenden Ombre Diane wieder einen Trommelabend und sorgen für Rhythmus und Lebensfreude. Ombre Diane ist dank originaler Klangkenntnisse, ungebremsten Temperaments, präzisen Taktgefühls und pädagogischer Neigung so etwas wie der Lehrmeister der Truppe. Jambo treten am Freitag, 26. Juni, um 19 Uhr im Atrium am Stadtmuseum auf. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
(12. Mai 2015)
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