Die Hamburger-Rieger-Geschäftsleitung mit den Betriebsjubilaren. Fotos: fal
„Die Wiege des Erfolges steht in Trostberg“
Weihnachtsfeier von Hamburger-Rieger in Purkering: Geschäftsführer Noss spricht von einem „anspruchsvollen und guten Jahr“
Von Andreas Falkinger
Knackige Informationen über die Geschäftslage, ein Grußwort des zweiten Bürgermeisters Robert Liedl, in dem er die hervorragende Zusammenarbeit von Stadt und Unternehmen betonte, eine Jubilarehrung, die Prämierung von Verbesserungsvorschlägen, gutes Essen und ein mitreißendes Kulturprogramm von und mit Stephan Zinner – der Weihnachtsfeier von Hamburger Rieger im Landgasthof Purkering hat’s an nichts gefehlt. Entsprechend fröhlich ging die Feier über die Bühne.
[sam id=“8″ codes=“true“]In einen großen zeitlichen Rahmen setzte Andreas Noss, Geschäftsführer der Hamburger Rieger Containerboard, bei der Weihnachtsfeier im Landgasthof Purkering die Entwicklung des Unternehmens: „Es ist atemberaubend, was in den vergangenen 20 Jahren in Trostberg geschafft wurde.“ Noss skizzierte die beständige Aufwärtsentwicklung, die das Tochterunternehmen der österreichischen Prinzhorn-Gruppe in den beiden Jahrzehnten gemacht hat, und ging auf das abgelaufene Jahr ein.
1996 markierte laut Noss einen Wendepunkt in der neueren Geschichte des Trostberger Unternehmens: „Damals gelang uns der erste schwarze Monat seit der Übernahme im Juli 1989 durch Thomas Prinzhorn. Und 1997 hatten wir dann das erste Jahr mit schwarzen Zahlen.“ Seither sei die Produktion kontinuierlich ausgebaut worden – von anfangs unter 100.000 Tonnen auf 170.000 Tonnen in Trostberg.
„Die wesentliche Wiege des Erfolges steht in Trostberg“, betonte Noss. Der Plan für den neuen Standort in Gelsenkirchen gehe schneller auf als ursprünglich geplant. „Das ist aller Ehren wert.“ Das Jahr 2016 sei für Hamburger anspruchsvoll gewesen, auf dem Weg der strategischen Entwicklung könne man es als „gutes Jahr“ bezeichnen. „Wir haben die Basis für erfolgreiche und für erfolgreichere Jahre gelegt“, sagte Noss.
Harald Ganster, Geschäftsführer der Hamburger Containerboard Division aus Pitten gab einen Ausblick auf die Vorhaben der Prinzhorn-Gruppe: Der Mutterkonzern fahre eine „exzessive Wachstumsstrategie“: „Bis zum Jahr 2030 soll sich der Konzern verdoppeln“, sagte Ganster. Wichtig sei dabei, die drei Konzernsparten Recycling, Wellpappe und Papier sowie Verpackung balanciert weiterzuentwickeln. Als mittelfristige Strategie wurde laut Divisions-Geschäftsführer ausgegeben, in den Spezialitäten kontinuierlich zu wachsen. Dazu seien Maßnahmenbündel in den Jahren 2011 und 2012 definiert worden – und mit dem Jahr 2016 sei dieses Programm abgeschlossen.
„In der Massenware haben wir in den letzten drei Jahren richtig gut Geld verdient“, sagte Ganster. Aber die Branche sei im Umbruch: Die grafische Papierindustrie sei stark von der Digitalisierung betroffen: „Viele stellen auf braune Ware um. Die Konkurrenz wächst – aber wir sind besser. Jetzt kommt wieder eure Zeit, liebe Hamburger-Rieger-Kollegen.“ Mit 30 Prozent des Gesamtausstoßes der Hamburger-Containerboard habe Hamburger Rieger ein stabiles Marktsegment der Spezialität besetzt.
Die Ehrung der Betriebsjubilare nahmen der kaufmännische Leiter Klaus H.L. Müller und der Betriebsratsvorsitzende Richard Sinzinger vor. Auf insgesamt 790 Betriebsjahre kommen die 32 Geehrten (siehe Kasten).
Divisionsgeschäftsführer Harald Ganster (links), Werksleiter und Nikolaus Georg Voit und Geschäftsführer Andreas Noss (Mitte) überreichten den Mitarbeitern mit den besten Verbesserungsvorschläge Schecks (von links): Peter Rössner in Vertretung für erkrankten Andreas Weis, Georg Brandl, Rexhep Elshani, Georg Hausner und Georg Karban.
Optisch weihnachtlich wurde es, als Werksleiter Georg Voit Mitarbeiter auszeichnete, die im vergangenen Jahr Verbesserungsvorschläge eingereicht hatten: Voit schritt als Nikolaus gewandet zur Tat. Einen symbolischen Scheck im Wert von 2.000 Euro erhielt Andreas Weis aus der Schlosserei für seinen Beitrag zur Arbeitssicherheit. Zwei dritte, ebenfalls mit je 2.000 Euro dotierte Plätze wurden Georg Hausner und Georg Brandl zuerkannt. Den zweiten Platz belegte Rexhep Elshani für seinen Vorschlag, den Gehörschutz mit Funk auszustatten und damit die Kommunikation an der Papiermaschine zu verbessern. Sein Lohn: ein Scheck über 3.500 Euro. Georg Karban hatte angeregt, in der Rollenhalle die Heizkanonen durch Heizlüfter zu ersetzen, wodurch Heizöl gespart und der Ausstoß an Abgasen deutlich reduziert wird. Damit belegte er den ersten Platz und bekam dafür eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro.
Josef Wollinger und Stephan Zinner begeisterten die Belegschaft mit ihrem Programm.
Ein witziges Heimspiel lieferten der Trostberger Musiker, Schauspieler und Kabarettist Stephan Zinner und sein Gitarrist Josef Wollinger ab. Dabei scheute Zinner wie gewohnt den direkten Dialog mit den Rieger-Leuten nicht. Gemeinsam wurde in Erinnerungen an gastronomische Glanzleistungen in Trostberg geschwelgt, in dem das Boazndünste aufsaugende Wirtshausgewand, das nie gewaschen und nur gelagert wurde, eine nachhaltige Rolle spielte. Einen organisatorischen Aspekt des anstehenden Weihnachtsfestes beleuchtete Zinner mit „Der Wein war ein Gedicht“ – Fritz Eckengas Werk vom in Weinseligkeit ertrunkenen Festschmaus.
Die Hamburger-Rieger-Jubilare:
10 Jahre: Steffi Biedermann, Igor Hauerhof, Stefan Parzinger, Mischa Skirlo, Larisa Tscherpentschuk, Andreas Zipperer.
15 Jahre: Marco Badinelli, Gisela Gehrmann, Denis Scheidt, Thomas Wicht.
20 Jahre: Stefan Bruckner, Christian Gorski, Wolfgang Schöberl, Markus Schweiger, Martina Stadlhuber.
25 Jahre: Ursula Anneser, Georg Hausner, Alois Krammer, Albert Mussner, Arnold Tremmel, Wilfried Tremmel.
30 Jahre: Herbert Krömer.
35 Jahre: Johann Parzinger, Josef Schusser, Reinhold Tradler.
40 Jahre: Josef Freutsmiedl, Hildegard Ortner, Peter Rössner, Johann Schwankner, Johann Weissl, Alois Zwirglmaier.
45 Jahre: Wolfgang Glier.
(22. Dezember 2016)
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