Die Verwaltung nimmt die etwa 420 Meter lange Waldstrecke Schilling-Pirach bei Lindach in Angriff. Grafiken: Stadt Trostberg
Bauausschuss genehmigt Straßensanierung
Verwaltung nimmt etwa 114.000 Euro in die Hand
Von Michael Falkinger
Die Stadtverwaltung will in diesem Jahr einige Gemeindeverbindungsstraßen sanieren. Der Bauausschuss genehmigte in seiner Sitzung einstimmig, dafür etwa 114.000 Euro in die Hand zu nehmen. Die Streckenabschnitte ergeben eine Gesamtlänge von etwa 2,1 Kilometern.
[sam id=“8″ codes=“true“]Die Verwaltung nimmt die etwa 420 Meter lange Waldstrecke Schilling-Pirach bei Lindach sowie die rund 1.250 Meter lange Strecke Heiligkreuz-Kaps in Angriff. Sie erhalten eine Asphaltdecke. Vorbereitende Maßnahmen in Form von Profilierung leitet die Stadt heuer auf der rund 430 Meter langen Strecke Schönharting-Schönreit bei Oberfeldkirchen ein. Im nächsten Jahr soll diese Etappe eine Spritzdecke erhalten. Im Haushalt stehen dafür 116.871,62 Euro zur Verfügung.
Wie Bürgermeister Karl Schleid berichtete, hat die Stadt seit 1992 in ein- bis zweijährigem Abstand Erhaltungsmaßnahmen an Gemeindeverbindungsstraßen mit Oberflächenbehandlung – so genannte Spritzdecken – nach vorhergehender Asphaltprofilierung durchgeführt. Damit konnte die Stadt die Straßen wieder für einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren kostengünstig erhalten.
Das Aufbringen von Spritzdecken auf Waldstrecken zeigt jedoch nach wenigen Jahren verstärkt Mängel in der Art, dass sich teilweise die Splittschicht ablöst. Daher ließ die Verwaltung in den vergangenen Jahren erstmals auf den Waldstrecken etwa vier Zentimeter dicke Asphaltdeckschichten anstatt Spritzdecken aufbringen. Dies soll nun auch für die Strecke Schilling-Pirach im Waldbereich erfolgen.
„Auch auf Betonstraßen eignet sich aus der Erfahrung wegen der vorhandenen Unebenheiten eine Spritzdecke nicht“, sagte Schleid. Die Stadt hatte 2011 und 2014 die Straße von Heiligkreuz über Kaps nach Armutsham in Teilstrecken mit einer Asphaltdecke ausgestattet. Sie trägt dazu bei, die Straße zu erhalten und Unebenheiten in der Betondecke spürbar zu verhindern.
Die rund 1.250 Meter lange Strecke Heiligkreuz-Kaps erhält eine Asphaltdecke (Karte links). Projekt in der Planung (Karte rechts): Die Stadt Trostberg will heuer die rund 430 Meter lange Strecke Schönharting-Schönreit bei Oberfeldkirchen profilieren. 2017 soll die Etappe dann eine Spritzdecke erhalten.
Umstufung der Wege entlang der Alz
In seiner Sitzung im Oktober 2014 hatte der Bauausschuss beschlossen, für die Geh- und Radwege entlang der Alz das Widmungs- und Umstufungsverfahren zu beschränkt öffentlichen Wegen einzuleiten. Beschränkt öffentliche Wege können gemeindliche Straßen und Wege sein. Sie sind nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz „Wege, die einem auf bestimmte Benutzungsarten oder Benutzungszwecke beschränkten Verkehr dienen oder zu dienen bestimmt sind“. Dazu zählen auch Radwege, soweit sie nicht Bestandteil einer anderen öffentlichen Straße sind, und Fußgängerbereiche.
Bügermeister Schleid hat den Bauausschuss am 13. Juli 2015 über den damaligen Stand des Widmungsverfahrens informiert. Seit diesem Zeitpunkt hat sich wieder einiges getan. In der Bauausschusssitzung berichtete Schleid, dass sich inzwischen weitere Eigentümer bereiterklärt haben, einer öffentlichen Widmung des Geh- und Radwegs entlang der Alz zuzustimmen.
Linksseitig flussabwärts der Alz könnte somit eine fast durchgängige Widmung von der Pechlerau bis zum Mühlensteg erfolgen. Lediglich im Bereich von Flusskilometer 39,7 wird die Benutzung weiterhin als Privatweg im Sinne eines tatsächlich-öffentlichen Wegs erfolgen.
Für den rechtsseitig der Alz verlaufenden Gehweg konnte die Stadt keine weiteren Zustimmungen einholen. Daher beschloss der Bauausschuss einstimmig, für den rechtsseitig verlaufenden Gehweg eine neue Vereinbarung mit dem Wasserwirtschaftsamt Traunstein abzuschließen.
Der Hintergrund des Widmungsverfahrens: Im Zuge der Sanierungsarbeiten an den Wegen links und rechts der Alz, die das Hochwasser 2013 stark beschädigt hatte, hat die Stadtverwaltung festgestellt, dass die Wege nicht oder nur teilweise gewidmet sind. Die Alzwege, die als Geh- und Radwege genutzt werden, sollten daher entsprechend gewidmet werden. Weil die Wege teilweise auf privatem Grund verlaufen, ist dazu die Zustimmung der Eigentümer notwendig.
Feichtner Weg wird nicht eingezogen
Den Antrag von Klaus-Peter Baumgartner, den öffentlichen Feld- und Waldweg Feichtner Weg im Gemarkungsbereich Oberfeldkirchen einzuziehen, hatte der Bauausschuss in seiner Oktober-Sitzung noch einstimmig grünes Licht gegeben. „Der Weg hat nach Anschein an jeglicher Verkehrsbedeutung verloren“, hatte Bürgermeister Schleid damals gesagt. Als Zeitpunkt der Einziehung plante die Verwaltung den Januar 2016. Doch nach Bekanntgabe der Einziehung im Stadtblatt wies eine Stellungnahme darauf hin, dass sowohl Spaziergänger als auch Radfahrer den Weg noch rege nutzten und weiterhin ein Bedarf für eine öffentliche Wegeverbindung gegeben sei. Bei einer Ortseinsicht am 4. Februar habe sich dieser Hinweis bestätigt, berichtete Schleid nun in der Sitzung des Bauausschusses. „Beteiligte Eigentümer haben diese Aussagen ebenfalls bekräftigt.“ Da nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz eine Straße nur dann eingezogen werden kann, wenn sie jegliche Verkehrsbedeutung verloren hat, stellte der Bauausschuss das Einziehungsverfahren ein. Denn: „Da der öffentliche Feld- und Waldweg tatsächlich noch benutzt wird, ist eine Verkehrsbedeutung weiterhin gegeben“, sagte Schleid. Der Feichtnerweg führt mit einer Länge von 500 Metern von der Kreisstraße TS 36 zum Anwesen Feichten 1.
Beweidungskonzept ersetzt Mäharbeit
Auf dem Grundstück mit der Flurnummer 1142 der Gemarkung Oberfeldkirchen sind 8.860 Quadratmeter ökologische Ausgleichsfläche. Bereits 2003 hatte die Stadtverwaltung im Bebauungsplan „Sondergebiet Hotel Wolke 8“ eine Ausgleichsfläche von 1.400 Quadratmetern ans Landesamt für Umwelt (LfU) gemeldet. Für das Gewerbegebiet Waltersham wurden von den notwendigen 21.566 Quadratmetern auf diesem Grundstück 5.720 Quadratmeter benötigt, berichtete Bürgermeister Schleid. Die verbleibenden 2.190 Quadratmeter werden dem Ökokonto zugebucht und jährlich mit drei Prozent vergütet. Sie können künftig für die Ausgleichsmaßnahmen verwendet werden. Gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Landschaftspflegeverband strebte die Verwaltung als Pflegemaßnahme „Zurückdrängen der Verbuschung durch Ziegen- und Schafbeweidung“ die Entwicklung eines artenreichen Grünlands sowie im Steilbereich die Entwicklung eines Halbtrockenrasens an. Durch das Beweidungskonzept kann die arbeitsintensive Mäharbeit per Hand entfallen. Da der Unterhaltungszeitraum der ökologischen Ausgleichsmaßnahme 25 Jahre beträgt, wäre bei den jährlich zwei bis drei Weidegängen der Aufbau eines mobilen Weidezauns vorgesehen gewesen. Um die sichere Unterbringung der Schaf- und Ziegenherde zu gewährleisten, soll nun ein Patura-Hartholz-Festzaun mit 1,05 Metern Höhe und fünf Reihen Spezialstahldraht errichtet werden.
(7. April 2016)
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