Leicht veränderte Vorstandschaft: Schriftführer Herbert Edbauer, Kassenwartin Irmgard Kaltenhauser, Vorsitzender Günter Altinger und Zweite Vorsitzende Bärbel Weidmann (von links) lenken für die nächsten beiden Jahre die Geschicke des Arbeitskreises Hilfe für Notleidende. Foto: fam
„Armut nicht zur Seite schieben“
Jahresbilanz des Arbeitskreises Hilfe für Notleidende
Von Michael Falkinger
Eine Gruppe Gleichgesinnter schreibt es sich seit 2013 auf die Fahne, einen Rettungsschirm für Arme in Trostberg und Einzugsbereich aufzuspannen. Derzeit gehören dem Arbeitskreis Hilfe für Notleidende elf Mitglieder an. Bei einer Mitgliederversammlung im Pfarrzentrum St. Andreas standen bei dem eingetragenen, gemeinnützigen Verein kürzlich Neuwahlen an.
[sam id=“8″ codes=“true“]Günter Altinger bleibt Vorsitzender des Arbeitskreises. Da der bisherige Zweite Vorsitzende, Wolfgang Kaltenhauser, aus zeitlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtete, wählten die Mitglieder Bärbel Weidmann zu dessen Nachfolgerin. Irmgard Kaltenhauser bleibt Kassenwartin; Herbert Edbauer steht dem Arbeitskreis weiterhin als Schriftführer zur Verfügung.
Als Highlight des Jahres 2015 und aus Sicht des Arbeitskreises als vollen Erfolg bezeichnete Altinger die Aktion „Bunte Wunschleine“, bei der im Juni im Pfarrzentrum und im Stadtkino Wunschzettel aufgehängt waren. Bürger aus Trostberg und dem Landkreis Traunstein sowie die Trostberger AWO konnten unter dem Motto „Eine Freude machen ist gar nicht schwer“ 71 Wünsche erfüllen.
„Die Anonymität ist gewahrt worden“, kommentierte Altinger den Ablauf der Aktion. Mitglieder des Arbeitskreises haben die Empfänger besucht und die erfüllten Wünsche überreicht. Der Verein will die Aktion heuer wiederholen.
Auf Anonymität achtet der Arbeitskreis auch bei seinen anderen Aktionen. Dabei ist die Unterstützung laut Altinger breit gefächert und umfasst Hilfen bei offenen Krankheitskosten, bei der Beschaffung von Brillen, bei Handwerkerleistungen und besonders bei Stromrückständen. Bei der Begegnung mit Hilfesuchenden kämen persönliche Kontakte zustande, die dem Verein Einblicke in die oft ausweglosen Situationen gewähren.
„Man darf das nicht zur Seite schieben“, erklärte Altinger mit Blick auf die Tatsache, dass es auch in Trostberg Not gibt. Die Betroffenen müssten den Mut aufbringen, sich bei dem Verein zu melden. Altinger ist unter Tel. 0 86 21/6 42 25 erreichbar. Infos gibt’s auf der Homepage guenteraltinger.magix.net/public/Notleidende/; hier findet sich auch eine Liste mit den Erlösen, die der Arbeitskreis seit 2013 eingespielt hat. Allein 2015 waren es mehr als 4.000 Euro, die der Verein an hilfsbedürftige und in Not geratene Trostberger Bürger weitergeben konnte. So half er bei etwa 70 Anfragen von Bedürftigen. Die Dankbarkeit und Herzlichkeit der Empfänger hätten gezeigt, dass es notwendig ist, vor Ort da zu sein, um eine aktuelle Not zu lindern, sagte Altinger.
Der Vorsitzende fügte hinzu, dass der Arbeitskreis seine internen Kosten wie Druckerkosten, Papier und Erledigungsfahrten aus eigener Tasche und nicht über Spenden begleiche. Um für Betroffene in die Bresche zu springen, vergibt der Verein in der Regel kein Bargeld, sondern geht mit ihnen einkaufen oder bezahlt Rechnungen. Der Arbeitskreis Hilfe für Notleidende soll dabei andere Aktionen nicht ersetzen. Vielmehr denkt der Verein an eine enge Zusammenarbeit mit karitativen Vereinen wie der AWO und kirchlichen Einrichtungen sowie den Stadtwerken und dem Sozialamt.
Der Arbeitskreis will eine Mitgliederwerbung starten, damit er in der Bevölkerung besser bekannt und angenommen wird. Der Verein will zudem mit Sammelbüchsen mit seinem Logo und Flyer in Geschäften Präsenz zeigen. Der Arbeitskreis betrachtet seine Homepage als wichtige Darstellung in der Öffentlichkeitsarbeit.
Um seine Aufgaben erfüllen zu können, benötigt der Arbeitskreis dringend Spenden. Dazu hat er bei der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg ein Spendenkonto eingerichtet. Die IBAN lautet DE04 7105 2050 0040 2947 95.
(4. Januar 2016)
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