Café International im Zeichen des Faschings: Einheimische und Neubürger feuerten die Garde der Trostberger Elfer mit viel Beifall an. Fotos: fam
Café International zu fester Größe geworden
Bereits zum 25. Mal ein Ort der Begegnung – Pfarrsaal voll besetzt
Von Michael Falkinger
Die zwanglose Begegnung zwischen Einheimischen und Flüchtlingen, das gegenseitige Kennenlernen der Menschen und der verschiedenen Kulturen sowie die gastfreundliche Aufnahme waren die Grundgedanken für das Trostberger Café International. Diese Grundgedanken wurden zur Erfolgsgeschichte: Die Kolpingfamilien aus Trostberg, der Schwarzau und Heiligkreuz hat den offenen Kreis im Pfarrsaal St. Andreas bereits zum 25. Mal veranstaltet. Die Resonanz war groß, der Saal war bei dem kleinen Jubiläum mit etwa 110 Besuchern voll besetzt.
[sam id=“8″ codes=“true“]Auf einer Stellwand erinnerten Berichte aus der Heimatzeitung an die ersten 24 Auflagen. Zudem hatte das Backhaus Lehrbach ein riesiges Brezengebäck mit der Zahl 25 gespendet, das Bürgermeister Karl Schleid und Stefan Schirm von der Trostberger Kolpingfamilie präsentierten.
Dieses Mal stand das Café International ganz im Zeichen des Faschings. Die Trostberger Elfer waren samt ihrem Prinzenpaar Oliver I. alias Oliver Neumaier und Sandra I. alias Sandra Hetzel gekommen, um zu zeigen, wie man in Trostberg die fünfte Jahreszeit feiert.
Nach dem Prinzenwalzer präsentierte die Elfergarde ihr farbenfrohes und akrobatisches Showprogramm. Einheimische und Neubürger feuerten die Tänzer mit viel Applaus an; von allen Seiten des Saals blitzten die Smartphone-Kameras. Auch die Tanzgruppe Heiligkreuz begeisterte mit ihrem Auftritt das Publikum.
Während der 25 Auflagen des Cafés International haben die Flüchtlinge zahlreiche deutsche und bayrische Bräuche und Traditionen sowie kulinarische Spezialitäten kennen gelernt – aber auch die ihrer Herkunftsländer vorgestellt. Hier ist jeder willkommen, um sich auszutauschen.
Das erste Trostberger Café International hat am 17. Januar 2015 stattgefunden. Seitdem geht es jeden zweiten Samstag im Monat von 15 bis 17 Uhr im Pfarrsaal über die Bühne. In einem Arbeitsgespräch im Vorfeld fanden die Kolpingfamilien Motivation von Monika Stockinger und Christina Strohmayer vom „Traunsteiner Netz“, das bereits im Oktober 2013 in Traunstein ein „Café International“ gegründet hatte. „Ihr werdet sehen, nach einem Jahr flutscht es nur so“, hatte Stockinger damals versichert. Wie sich herausstellen sollte: So lange dauerte es gar nicht. Dem gelungenen Start folgten gelungene Fortsetzungen.
Bereits bei der Premiere 2015 konnten Ernst Hartl von der Heiligkreuzer Kolpingfamilie, Stadtpfarrer Paul Janßen, dessen evangelischer Kollege Dr. Josef Höglauer und Yilmaz Gökduman von der Türkisch-Islamischen Gemeinde etwa 90 Besucher begrüßen. Mit so vielen Gästen hatten die Organisatoren damals gar nicht gerechnet. Schnell wurde klar, dass das Café International die bestens geeignete Plattform bietet, im Kleinen – auf lokaler Ebene – Dialog und Völkerverständigung zu realisieren. Sprachbarrieren wurden und werden abgebaut, aus Fremden wurden Freunde. Das Trostberger Café International hat sich längst zu dem entwickelt, was die Organisatoren beabsichtigten: zum Ort der Begegnung, der inzwischen zur festen Größe geworden ist.
Damit ist der Wunsch des „Traunsteiner Netzes“ in Erfüllung gegangen: Nachahmer ihres Projekts in anderen Städten und Gemeinden zu finden, betonte Stockinger. In Trostberg ist das nun gelungen. Denn auf Ruhpolding und Trostberg folgte zum Beispiel bald auch Traunreut.
(3. Februar 2017)
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