Die Ortssprecherinnen Martina Knott und Marianne Penn (von links) nahmen die Gratulationen von den Grünen-Kreissprechern Sepp Hohlweger und Helga Mandl sowie den Landtagsabgeordneten Ludwig Hartmann und Gisela Sengl (von links) entgegen. Fotos: fam
Trostbergs Grüne feiern zehnjähriges Bestehen
Bürgermeister Karl Schleid sowie Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann und Gisela Sengl gratulieren
Von Michael Falkinger
Ein buntes Geburtstagsfest hat der Trostberger Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen zu seinem zehnjährigen Bestehen hervorgezaubert. Beim Festakt im Postsaal-Gewölbe stand nicht der politische Alltag im Vordergrund, sondern eine fröhliche Stimmung, wie es für einen Geburtstag angebracht ist. Bunt auch in puncto politischer Couleur waren die Gratulanten. Nicht nur Grün war erschienen, sondern auch Bürgermeister Karl Schleid (CSU) und drei Stadträte der SPD: Fraktionssprecher Hans-Michael Weisky, Horst Pfannenstein und Franz Sedlmeier.
[sam id=“8″ codes=“true“]Politisch betrachtet war Ludwig Hartmann der „ranghöchste“ Gast: Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag erwies dem Trostberger Ortsverband ebenso die Ehre wie die heimische Landtagsabgeordnete Gisela Sengl sowie die Sprecher des Traunsteiner Grünen-Kreisverbands, Helga Mandl und Sepp Hohlweger. Für weitere Farbtupfer sorgte das grüne Musiker-Duo Hans Stalleicher und Andreas Herden, die Grünschnäbel Barbara Hopf, Uli Schnell und Michaela Stahl sowie ein Clown-Trio. „Einfach genial, unsere Talente aus den eigenen Reihen“, meinte Marianne Penn, die gemeinsam mit Martina Knott das Duo der Grünen-Ortssprecher bildet.
Gute grüne Kommunalpolitik sei sachorientiert, würdigte Hartmann das zehnjährige Wirken der Trostberger Grünen. „Ihr seid wahnsinnig motiviert gestartet“, sagte der Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Anfänge der Trostberger Grünen. „Wir treten an, um den Strauß der kommunalpolitischen Themen in Trostberg zu erweitern“, hatte Bernd Paetzelt, einer der Initiatoren des Ortsverbands zwei Monate vor der offiziellen Gründung verkündet. Am 22. September 2006 war es dann so weit. In Trostberg ist der damals fünfte Grünen-Ortsverband des Landkreises Traunstein Realität geworden – neben Achental, Chiemsee Ost, Traunreut und Waging.
In den zehn Jahren seiner Existenz habe der Trostberger Ortsverband eine enorme Leistung erbracht, sagte Hartmann. Dabei nannte er unter anderem die Bürgerentscheide zum EBS-Kraftwerk 2007 und zum Platanenstreit 2014. Respekt zollte Hartmann auch für den Einzug der Trostberger Grünen mit 19,4 Prozent in den Stadtrat 2008 – gerade mal zwei Jahre nach ihrer Gründung. In Landsberg hätten die Grünen dies in dieser Stärke erst 2014 geschafft – 30 Jahre nach ihrer Gründung.
Hartmanns Fraktionskollegin Sengl blickte ebenfalls auf die Anfangszeit der Trostberger Grünen zurück. Die Gruppe sei schnell gewachsen und groß geworden. „Viele haben euch bewundert.“ Sengl erinnerte an kreative Aktionen wie „Trostberg schmückt sich“, bei der unter anderem der Brezensteg ein Häkelkleid erhalten hatte. Kreativität bewiesen die Grünen auch mit ihrem Jubiläumsprogramm mit Musik und Clownerie.
Sengl wertete es als „gutes und wichtiges Zeichen“, dass zum Grünen-Jubiläum auch der Bürgermeister erschienen ist – obwohl er einer anderen Partei angehört. Bürgermeister Schleid betonte, dass alle Stadtratsmitglieder zusammen das Beste für Trostberg erreichen wollten – egal, welcher Partei sie angehören. Auch wenn die Wege verschieden sein mögen, es bleibe das gemeinsame Ziel.
„Ich freue mich, dass wir die Grünen in Trostberg haben“, sagte Schleid und wünschte, dass das Stadtparlament weiterhin fair gemeinsam für Trostberg arbeitet. Der Bürgermeister sprach Paetzelt, der zwei Mal für das Amt des Rathaus-Chefs angetreten ist und im Stadtrat saß, seine Hochachtung aus. Schleid bezeichnete ihn als Mann der ersten Stunde, der seine Linie direkt und vernünftig vertrete. „Das hat mir wirklich weh getan“, kommentierte Schleid Paetzelts Entschluss, 2014 sein Stadtratsmandat niederzulegen. Nennenswert fand der Bürgermeister die Grünen-Aktion „Sesshaft in Trostberg“. Seit nunmehr vier Jahren zeichnet der Ortsverband Geschäftsinhaber für geglücktes Unternehmertum mit grünen Klappstühlen samt Blumenstöcken aus.
Paetzelt, sechs Jahre lang Stadtratsmitglied, der den Festabend moderierte, gab noch ein Versprechen: Der Ortsverband sei auf Spenden angewiesen. Die Summe an finanziellen Zuwendungen, die bis Ende Oktober eingegangen ist, werde er verdoppeln. Bürgermeister Schleid eröffnete den Tanz und ließ sogleich einen Hunderter springen.
(10. Oktober 2016)
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