Freude bei der 1. CKKS Traunreut: Der ehemalige Skilangläufer Tobias Angerer (links) und Franz Hofmann von der Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut (rechts) gratulierten Richard Schalch, Miro Rakic, Andrea Nowak und Bettina Schalch (von links) zum ersten Platz. Fotos: fam
Große Freude bei der 1. CKKS Traunreut
Chiemgauer Kampfsport- und Karateschule greift nach dem „Stern des Sports“ in Bronze
Von Michael Falkinger
Gerührt und glücklich legte Richard Schalch den Arm um die Schulter des ehemaligen Skilangläufer Tobias Angerer. Der hatte soeben dem Vorsitzenden der 1. CKKS Traunreut und seinen Vereinskameraden den „Stern des Sports“ in Bronze sowie einen symbolischen Scheck über 1.500 Euro überreicht. Die „Sterne des Sports“ sind eine Auszeichnung, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Volksbanken Raiffeisenbanken bereits seit 2004 Sportvereinen verleihen, um deren soziales ehrenamtliches Engagement zu würdigen. Die Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut eG hatte nun bereits zum fünften Mal die „Sterne des Sports“, die Auszeichnung auf kommunaler Ebene, ausgelobt. Für Unterhaltung und Show bis zur Siegerehrung sorgten Auftritte der Tanzsportgruppen des SV Linde Tacherting und des TSV Trostberg.
[sam id=“8″ codes=“true“]Nachdem die Chiemgauer Kampfsport- und Karateschule (CKKS) das Rennen für sich entschieden hat, darf sie sich nun Hoffnungen auf den „Stern des Sports“ in Silber auf Länderebene machen. Wenn die 1. CKKS Traunreut auch hier erfolgreich ist, könnte auf Bundesebene der „Stern des Sports“ in Gold winken.
Den zweiten Platz bei den Bronze-Sternen belegte der TSV Heiligkreuz. Das brachte dem Verein 1.000 Euro ein. Rang drei ging wieder nach Traunreut – zum TuS. Das bedeutet 500 Euro für die Vereinskasse. Zudem gab’s für alle Vereine noch jeweils 100 Euro als Zuckerl. Neun Sportvereine hatten Bewerbungen eingereicht: Neben der 1. CKKS Traunreut, dem TSV Heiligkreuz und dem TuS Traunreut hatten der TSV Altenmarkt, der TSV Palling, der TSV Peterskirchen, der TSV Trostberg, die FSG Tacherting und der SV Linde Tacherting der Jury zwölf Projekte vorgelegt. Und die hat es sich mit ihrer Entscheidung nicht leicht gemacht. Die Jury bestand aus Franz Hofmann, Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut, dem ehemaligen Skilangläufer Tobias Angerer, Thomas Hoffmann, Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend (BSJ) des Kreises Traunstein, Bernd Irlbacher, ehemaliger Vorsitzender des TuS Kienberg, und Steffi Gampert-Straßhofer, im Traunreuter Stadtrat Referentin für Kultur und Brauchtum. Die Wertungsrichter trafen ihre Entscheidung unter Aufsicht von Maria Berndlmaier, Marketingleiterin der Raiffeisenbank Trostberg-Traunreut.
Angerer hielt die Laudatio auf die 1. CKKS Traunreut. Die Schule lebe soziales Engagement, Integration und Inklusion, baue Brücken und beseitige Vorurteile. „Geht nicht gibt’s nicht“, umschrieb der elfmalige Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften den Traunreuter Verein. Die Schule nehme jeden so auf, wie er ist. Spastische Schüler werden beweglicher, das Gleichgewicht wird geschult und trainiert. Kinder und Jugendliche haben eine Aufgabe, lernen den sozialen Umgang. Bei straffälligen Jugendlichen kommt es durch das familiäre Miteinander zu keiner weiteren Straftat. „Es geht um mehr als nur um Karate und um Sport“, betonte Angerer. „Dieser Verein ist ein Vorbild für unsere Gesellschaft.“
Steffi Gampert-Straßhofer (links) würdigte den TSV Heiligkreuz – vertreten durch Monika Morrison und Manfred Wallner. Franz Hofmann freute sich mit den Zweitplatzierten.
Als „unbedingt förderungswürdig“ bezeichnete Gampert-Straßhofer den Zweitplatzierten. Der TSV Heiligkreuz erhielt die Auszeichnung für sein alljährliches Ferienlager, das seit 1980 fester Bestandteil im Vereinsleben ist. Die erste Woche der Sommerferien verbringen Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren mit Freunden, Trainern und Betreuern stets in einer bayerischen Stadt. Dabei hätten die Verantwortlichen das Ferienlager mit viel Liebe betreut und immer weiterentwickelt, sagte Gampert-Straßhofer. Hier seien hoch professionelle und leidenschaftliche Ehrenamtler am Werk.
„Integration im und durch Sport“: Für die Idee eins Fußballturniers mit Flüchtlingen ehrte Bernd Irlbacher (links) und Franz Hofmann (rechts) Siegfried Straßhofer vom TuS Traunreut.
Irlbacher würdigte das integrative Projekt, das der TuS Traunreut eingereicht hatte. Gemeinsam mit der Jugendhilfe Jonathan sowie der Jugend- und Familienhilfe Startklar hatte der Sportverein unter dem Motto „Integration im und durch Sport“ ein Fußballturnier auf die Beine gestellt. Die Idee dazu entstand vor dem Hintergrund, dass in den vergangenen Monaten auch in den Sozialraum Traunreut vermehrt Flüchtlinge, Flüchtlingsfamilien und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zugezogen sind. Das Turnier im Juni bot eine Plattform für Begegnungen. Parallel zum Wettbewerb initiierte der TuS auf seinem Gelände sportliche Angebote für die Turnierteilnehmer und die Zuschauer.
Die Platzierungen bei „Sterne des Sports“ hätten in einem engen Feld gelegen, sagte Franz Hofmann. „Das spricht für die Qualität der eingereichten Maßnahmen.“ Der Vorstandssprecher betonte zudem, dass es gemäß Statuten Aufgabe der Raiffeisenbank sei, das Ehrenamt zu unterstützen. „Das ist für uns eine Selbstverständlichkeit.“ Thomas Hoffmann sagte, dass die Bewerbungen zeigten, dass Sport weit mehr sei als nur einem Ball hinterher zu laufen. „Unsere Gesellschaft lebt vom ehrenamtlichen Engagement.“
(10. Oktober 2016)
Neueste Kommentare