Investition in die Daseinsvorsorge: Die Stadtwerke Trostberg verlegen derzeit in der Gabelsbergerstraße die Wasserleitung neu. Die blauen Leitungen sollen bis Oktober im Boden verschwunden sein. Foto: fam
Stadtwerke steigern Ergebnisse weiter
Geschäftsführer Stefan Bratzdrum und Bürgermeister Karl Schleid legen Bilanz 2015 vor
Von Michael Falkinger
Erfreuliche Jahresabschlüsse 2015 haben die Stadtwerke Trostberg in der jüngsten Aufsichtsratssitzung bezüglich der drei Sparten Stromversorgung, Wasserversorgung und Telekommunikation gemeldet. „Wir haben sehr positive Geschäftszahlen“, erklärte Bürgermeister Karl Schleid. In einem Pressegespräch legten er und Stefan Bratzdrum, Geschäftsführer der Stadtwerke, die Zahlen vor. Sie berichteten über eine weitere Steigerung der Jahresergebnisse nach den bereits erfreulichen Zahlen der Vorjahre. Die Stadtwerke Trostberg GmbH & Co. KG sind ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt Trostberg.
[sam id=“8″ codes=“true“] Obwohl sowohl die Strom- als auch die Wasserpreise und die Preise für die Antennengebühren sowie Internet- und Telefonienutzung unverändert geblieben sind und sich die Umsatzerlöse in allen Sparten nur wenig verändert haben, ist es den Stadtwerken gelungen, die Kosten niedrig zu halten oder sogar zu senken und weitere Erträge zu erwirtschaften.
Die Stromversorgung GmbH fuhr ein positives Jahresergebnis in Höhe von 781.000 Euro (Vorjahr: 485.000 Euro) bei einem Umsatz in Höhe von 7,72 Millionen Euro (Vorjahr: 7,67 Millionen Euro) ein. Auch die Wasserversorgung GmbH brachte wieder ein deutlich verbessertes Jahresergebnis von 187.000 Euro (Vorjahr: 143.000 Euro) bei einem unveränderten Umsatz von 1,33 Millionen Euro ein. Als Rekordergebnis bezeichnete Bratzdrum den Jahresabschluss der Telekommunikation GmbH von 114.000 Euro (Vorjahr: 59.000 Euro). Der Umsatz wächst seit Jahren kontinuierlich und schloss 2015 mit 837.000 Euro ab (Vorjahr: 800.000 Euro). Insgesamt erzielten die Stadtwerke einen Jahresüberschuss von 436.000 Euro (Vorjahr: Jahresverlust 98.000 Euro). Nach den sehr erfreulichen Ergebnissen gibt es laut Schleid allerdings einen Wermutstropfen: Für 2016 rechnen Stadt und Stadtwerke mit zurückgehenden Ergebnissen.
Die Umsatzsteigerung in der Stromversorgung führten Schleid und Bratzdrum im Wesentlichen auf zusätzliche Umsätze durch den Verkauf von Wärme zurück, der den beiden Mitte 2014 in Betrieb gegangenen Blockheizkraftwerken zu verdanken ist. Bratzdrum: „Das Hauptgeschäft der Stadtwerke ist und bleibt die Stromversorgung.“ Insgesamt ist der Stromverbrauch in Trostberg gestiegen. 21 Prozent des verkauften Stroms wird inzwischen aus Einspeisungen fremder EEG-Anlagen und aus der Produktion eigener EEG-Anlagen der Stadtwerke erzeugt.
Die Ergebnissteigerung in der Wasserversorgung begründeten Schleid und Bratzdrum mit deutlich geringeren Aufwendungen für die Beseitigung von Rohrbrüchen und Leckagen im Leitungsnetz 2015 in Höhe von 79.000 Euro im Vergleich zu knapp 120.000 Euro 2014 und dem Rückgang weiterer betrieblicher Aufwendungen. Die Wasserabgabe stieg im Vergleich zu 2014 von 603.000 auf 609.000 Kubikmeter und ist in den letzten Jahren nach teilweise deutlichen Rückgängen wieder leicht ansteigend.
Die Telekommunikation GmbH wirtschaftet seit 2011 durchgehend profitabel. Schleid und Bratzdrum führten das auf die weiterhin erfolgreiche Vermarktung von Internet und Telefonie zurück. Die Anschlusszahlen im Bereich TriplePlay sind im letzten Jahr wiederum angestiegen.
Bratzdrum bezeichnete es als „nicht selbstverständlich“, dass die Ergebnisbeiträge aus Strom, Wasser und Telekommunikation ausreichen, die Verluste des Freizeitzentrums auszugleichen. Zusätzlich zu den sehr guten Jahresergebnissen der Gesellschaften erhöhten sich aber auch die Umsatzerlöse aus dem Freizeitzentrum aufgrund des heißen Sommers 2015 um 76.000 Euro auf 245.000 Euro. Somit kam es zu dem Jahresüberschuss von 436.000 Euro, obwohl die Stadtwerke auch 2015 viele Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen im Freizeitzentrum durchgeführt haben.
Zum Wermutstropfen: Die zurückgehenden Ergebnisse, mit denen die Stadtwerke für 2016 rechnen, betreffen in erster Linie die Stromsparte durch deutlich gestiegene Abgaben und Umlagen bei unveränderten Strompreisen und höherem Aufwand durch neue gesetzliche Erfordernisse. Schleid betonte zudem, dass es für die aktuellen und bevorstehenden großen Investitionen wichtig ist, weiterhin solide Jahresergebnisse zu erwirtschaften, um die Maßnahmen möglichst weiterhin aus eigenen Mitteln stemmen zu können.
Als Beispiel einer großen Investition nannte er das geplante Wasserschutzgebiet Hannslau auf Altenmarkter Gemeindegebiet. Stadt und Stadtwerke rechnen damit, mit dem Bau eines Brunnenhauses und einer Anschlussleitung im nächsten Jahr zu beginnen. Damit wird die Wasserversorgung 2016 nochmals Rücklagen für diese Baumaßnahme bilden können, die laut Schleid für die Daseinsvorsorge „absolut notwendig“ ist.
Die Stadtwerke investieren zudem stets in die Wasserleitungen. Aktuelles Beispiel ist die Gabelsbergerstraße. Hier müssen die Stadtwerke die gesamte Wasserleitung neu verlegen, da sie knapp 100 Jahre alt und so brüchig ist, dass es mit Flicken nicht mehr getan ist. Die Maßnahme, die auch den Caroplatz betrifft, dauert voraussichtlich bis 7. Oktober.
(30. Juli 2016)
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