Neues Symbol für das Miteinander: Klaus Huber (links) und Korbinian Obermayer präsentierten das Pfarrverbands-Rad. Fotos: cl
Pontifikalgottesdienst zur Gründung des Pfarrverbands Trostberg
St. Andreas, Mariä Himmelfahrt, St. Thomas sowie St. Peter und Paul Lindach haben Fusion gefeiert
Von Christine Limmer
Mit einem festlichen Pontifikalgottesdienst haben am Samstag Katholiken der Pfarreien St. Andreas Trostberg, Mariä Himmelfahrt Schwarzau, St. Thomas Oberfeldkirchen sowie St. Peter und Paul Lindach in der Andreaskirche die Gründung des Pfarrverbands Trostberg gefeiert. Der gemeinsame Kirchenchor und Instrumentalisten unter der Leitung vom Kirchenmusiker Konrad Späth umrahmten den Gottesdienst. Gemeinsam mit Weihbischof Wolfgang Bischof, Pfarrer Paul Janßen, Kaplan Michael Maurer, Diakon Dr. Gregor Herth, Pastoralreferentin Irmi Huber, Gemeindereferentin Monika Kraus und Priesteramtskandidat Mathias Klein-Heßling feierten auch viele ehemalige Seelsorger und Diakone den Gottesdienst mit.
[sam id=“8″ codes=“true“]Der Grund für den Pfarrverband sei durch den Glauben, der in vielen Generationen gelebt worden ist, den langen Erfahrungen des Pfarrverbands Schwarzau-Lindach-Oberfeldkirchen, durch die verstärkte Vernetzung in den letzten drei Jahren und nicht zuletzt durch die Seelsorger, die hier gewirkt haben, längst gelegt, sagte Stadtpfarrer und Pfarrverbandsleiter Janßen. Diakon Matthias Friedl, Mitarbeiter des Regionalteams, verlas das Errichtungsdekret, das die rechtliche Gründung des Pfarrverbands beinhaltet. Dieses Dekret solle die Seelsorge koordinieren und die seelsorgerischen Aufgaben bündeln, fasste Weihbischof Bischof zusammen. „Füllt dieses nüchterne Verwaltungsdeutsch nun mit Leben, wie ihr es schon begonnen habt.“
Korbinian Obermayer vom Pfarrgemeinderat Lindach und Klaus Huber vom Pfarrgemeinderat Schwarzau präsentierten das eigens erstellte Symbol, das Pfarrverbands-Rad. Es orientiere sich an einem Meditationsbild vom Heiligen Bruder Klaus von Flüe und stelle das Viereck als Grundform für die Welt mit ihren vier Himmelsrichtungen und den Kreis als Sinnbild für die Ewigkeit dar, führte Günther Gerstner vom Pfarrgemeinderat Schwarzau aus. Claudia Brandl vom Pfarrgemeinderat Lindach sagte, dass in der Mitte des Rads das Zeichen Jesu geschnitzt worden ist. „Wir drehen uns als Pfarrverband nicht um uns selbst.“
Elisabeth Schöttner vom Pfarrgemeinderat Oberfeldkirchen führte weiter aus, dass die Speichen wie Strahlen seien, die von der Mitte auslaufen und wieder zurückgehen. In der Mitte verbinden sie Gott und Mensch und stehen damit für Beziehung, Kommunikation, Begegnung und Liebe. Pastoralreferentin Huber deutete weiter, dass sich das Rad für viele Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche bewegen solle. Die vier Kirchtürme erinnern an das Leben und die Aktivitäten in den Pfarreien.
In seiner Predigt sagte Weihbischof Bischof: „Wir dürfen uns für das Miteinander öffnen.“ Traditionen blieben dabei wichtig. Dabei dürfe man jedoch nicht das Große, die Sendung, aus den Augen verlieren. Er wisse, dass der Weg in einen Pfarrverband nicht leicht sei und damit viele verständliche und nachvollziehbare Ängste und Sorgen verbunden seien, die ein Gründungsgottesdienst oder eine Urkunde allein nicht beseitigen könnten. „Wo geht etwas verloren? Wo gehen alte, eingetretene Wege nicht mehr? Ist eine kleinere Gemeinde plötzlich nicht mehr so wichtig wie die Größere?“ Der Weihbischof ermutigte die Gläubigen, das Wesentliche – das Miteinander – nicht aus den Augen zu verlieren. „Danke an alle, die Brücken bauen, um neue Wege zu schaffen.“
Beim anschließenden Stehempfang im Pfarrzentrum sagte Bürgermeister Karl Schleid, „die offizielle Gründung des Pfarrverbands ist ein Zwischenschritt eines kontinuierlichen Vorgangs. Trotz der Zusammenführung bleiben die Pfarreien durch die Kirchenstiftung eigene Rechtsträger mit einem eigenen Gesicht. Es braucht niemand Angst zu haben, in einem großen Ganzen unterzugehen.“ Der evangelische Pfarrer Wolfram Hofmann forderte die Gläubigen auf, die Synergieeffekte einer großen Gemeinschaft zu nutzen, um damit das Haus Gottes mit Leben zu füllen.
Pfarrverbandsvorsitzender Gerstner betonte: „Ich weiß, dass viele von Ihnen traurig über den Zusammenschluss der Pfarreien sind. Für Sie wäre es schön gewesen, wenn alles so geblieben wäre, wie es war.“ Er sieht einige der Gründe für die Zusammenlegung von Pfarreien zu Pfarrverbänden beim Glaubensschwund vieler Christen durch veränderte Lebens-, Arbeits- und Freizeitgestaltung sowie die geringer werdende Zahl von Priestern. Es werde ein nicht immer einfacher Weg werden. Doch auf dem Weg zum Gipfel dürfe niemand aus den vier Pfarreien verloren werden, jeder sollte dort ankommen. Gerstner nannte einige positive Beispiele des gemeinsamen Wegs wie etwa die gemeinsame Firmvorbereitung, die Aktivitäten der Ministranten, die großen Chor- und Orchestermessen und die Ehejubiläumsgottesdienste. Er forderte auf: „Packen wir es an, sagen wir Ja zum Pfarrverband Trostberg.“
(16. November 2015)
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