Das neue Gewerbegebiet Waltersham nimmt Gestalt an: Derzeit entsteht auf dem fünf Hektar großen Areal eine Erschließungsstraße. Fotos fam
Emissionskontingente werden überprüft
Gewerbegebiet Waltersham: Bauausschuss billigt Vorschlag der Verwaltung, die Planwerte zu senken
Von Michael Falkinger
Der Bauausschuss der Stadt Trostberg hat sich am Montag in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause mit dem Gewerbegebiet Waltersham befasst, das oberhalb des Schwarzerbergs zwischen Kleinschwarz und Viehhausen entsteht. Einstimmig beschloss das Gremium, den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Waltersham“ zu ändern, um in puncto Emissionskontingente die Planwerte senken zu können.
[sam id=“8″ codes=“true“]Der Hintergrund: Das Stadtbauamt hat empfohlen, ein Änderungsverfahren durchzuführen und zu prüfen, ob die Emissionskontingente der Parzellen, die der Bebauungsplan festlegt, zu großzügig bemessen sind. Betroffen sind alle vier Teilflächen des Gewerbegebiets. Eine Reduktion der Werte würde sich laut Meinung der Stadtverwaltung positiv auf das Lärmkontingent des gesamten Gewerbegebiets auswirken und eine spätere Erweiterung des Areals erleichtern.
Der Stadtrat hatte den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Waltersham“ im Dezember 2014 als Satzung beschlossen. Dieser Plan enthält gemäß den Empfehlungen einer schalltechnischen Verträglichkeitsuntersuchung für alle vier Teilflächen Emissionskontingente von 65 Dezibel (A) für die Tageszeit und von 50 Dezibel (A) für die Nachtzeit. Das A steht für einen Filter, der bei einer technischen Messvorrichtung vorgeschaltet wird, um den Schalldruckpegel zu bestimmen. Der Filter soll die anatomischen Eigenschaften des menschlichen Ohrs nachempfinden.
„Grundsätzlich stellt der vom Gutachter gewählte Ansatz für die Tageszeit für Gewerbegebiete einen recht hohen Wert dar, der in den meisten Fällen durch übliche Betriebe nicht ausgeschöpft wird“, erläuterte Bürgermeister Karl Schleid. „Es besteht daher Grund zur Annahme, dass mit der Kontingentierung Emissionskontingente ,verschenkt‘ werden.“ Um eine mögliche spätere Weiterentwicklung des Gewerbegebiets nicht zu blockieren, soll die Verwaltung nun prüfen, ob die ursprünglich festgesetzten Emissionskontingente für die Tageszeit um zwei bis drei Dezibel reduziert werden können, ohne die Auskömmlichkeit der Kontingente für künftige Betriebe zu beeinträchtigen. Schleid: „Nach vorläufiger Aussage in einer angeforderten gutachterlichen Stellungnahme könnte eine solche Reduzierung ohne Einschränkung für übliche Gewerbebetriebe problemlos vorgenommen werden.“
Das Gewerbegebiet Waltersham nimmt unterdessen Gestalt an. Eine Abbiegespur auf der Staatsstraße 2091 am Schwarzerberg für die Zufahrt zum Areal besteht bereits. Derzeit entsteht auf dem Gewerbegebiet selbst eine Erschließungsstraße. Außerdem werden Kanäle verlegt, und für Kleinschwarz wird der Schmutzwasserkanal angeschlossen. Wenn diese Erschließungsarbeiten planmäßig bis Mitte Oktober abgeschlossen sind, könnten ab November Interessenten auf dem fünf Hektar großen Gelände mit den Baumaßnahmen beginnen.
Über ein Gewerbegebiet oberhalb der Hangkante war lange diskutiert worden, da die Tallage Trostbergs weitgehend bebaut ist. Bei der Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans 2010 hatte sich die Mehrheit des Stadtrats dann für Waltersham ausgesprochen.
Von der Staatsstraße 2091 aus bietet sich ein Blick auf das neue Gewerbegebiet.
(15. September 2015)
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