Ein Auftritt, der viel Spaß bereitete: Helmut Punzenberger, Andreas Torwesten und Jakob Bruckner (von links) hatten mit ihrer Song-Auswahl ins Schwarze getroffen. Foto: fam
Souverän, sympathisch und mit eigenem Stempel
Three Blue Guitars bereichern Rahmenprogramm der Kunstmeile
Von Michael Falkinger
Auf die Lokalmatadore ist einfach Verlass. Im Rahmenprogramm der Trostberger Kunstmeile hatte bereits Pianistin Chenny Gan gemeinsam mit dem Auto Rupprecht Mayer für einen bestens ausgebuchten Abend im Postsaal-Gewölbe gesorgt (wir berichteten). Tags darauf oblag diese Aufgabe der Gruppe Three Blue Guitars mit Heli Punzenberger, Andreas Torwesten und Jakob Bruckner. Das Trio erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. Das Gewölbe war ausverkauft, der Auftritt von Punzenberger, Torwesten und Bruckner rundum gelungen – so wie es die Trostberger von Punzenberger & Co. gewöhnt sind.
[sam id=“8″ codes=“true“]„Drei Gitarren, drei Stimmen, ein Cajon und Spaß an der eigenen Musik. Mehr brauchen Heli Punzenberger, Jakob Bruckner und Andreas Torwesten nicht für jugendlich-frischen Unplugged-Sound“, heißt es in der Konzert-Ankündigung. Ein Satz, der die Wahrheit und nichts als die Wahrheit aussagt. Das Zusammenspiel des Trios ist harmonisch – sowohl musikalisch als auch menschlich. Mit Bruckner und Torwesten wolle er noch zusammen spielen, bis er 100 ist, erklärte Punzenberger augenzwinkernd. Das Publikum darf sich also noch auf mindestens 30 weitere Jahre Three Blue Guitars freuen, denn: Punzenberger wird im Dezember 70. Eine Aussage, die einem Ritterschlag für seine beiden jungen Mitmusiker gleicht, denn sie sind nur zwei aus der großen Menge an musikalischen Nachwuchstalenten, die Punzenberger für seine Schülerbands entdeckt und in diesen Combos gefördert hat.
Und der Begriff „Mitmusiker“ ist sehr wohl angebracht. Selbst wenn Punzenberger bisweilen als Gitarrenurgestein bezeichnet wird, stellt er sich nicht in den Mittelpunkt; er, Bruckner und Torwesten agieren auf gleicher Augenhöhe. Neben dem Spaß an der Musik spielt dabei auch die gewisse Portion „Punzi“-Humor eine wichtige Rolle; kleine Anekdoten gehören zum Programm.
Pop, Blues, Rock, Latin und Jazz deckt das Trio ab – souverän, sympathisch und mit eigenem Stempel. Einfach nur Songs zu covern, ist Punzenberger, Bruckner und Torwesten zu wenig. So interpretierten sie den „Beatles“-Song „A Hard Day’s Night“ völlig neu. Stevie Wonders „Superstition“ kam so funkig daher, wie sich’s gehört. Ein Knaller war eine Neuaufnahme im Three-Blue-Guitars-Programm: „Crossroads“ von Robert Johnson, bei dem Punzenberger die Stromgitarre dröhnen ließ. „Das gefällt euch“, meinte er schmunzelnd zum Publikum. „Hauptsächlich laut.“
Doch natürlich gefielen dem Publikum nicht nur diese Klänge. Three Blue Guitars hatten die richtige Song-Auswahl und ins Schwarze getroffen. Wie bereits bei der Kunstmeile vor zwei Jahren war das Trio auch dieses Mal wieder eine Bereicherung.
Nicht im Trio, sondern im Septett können Punzenberger-Fans den Gitarristen dann am 4. Dezember erleben. Am Abend seines 70. Geburtstags beschert Punzenberger sich und seinem Publikum mit einem Konzert ein besonderes Geschenk.
(25. Juni 2015)
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